Cripper - Antagonist

Cripper - AntagonistCRIPPER ist eine Thrashtruppe, die relativ früh in ihrer Karriere auf sich aufmerksam gemacht hat. Bereits mit ihrem ersten Album "Freak Inside" fanden sie einige Beachtung, was wohl unter anderem auch an der etwas ungewöhnlichen Besetzung der Frontfrau mit der "Elchkuh" lag, wie die Band ihre Sängerin Britta Görtz liebevoll nennt. Einige Jahre und Konzerte später folgte dann das zweite Album "Devil Reveals", welches die Band endgültig als ernstzunehmende Thrashgröße etablierte. Und nun folgt mit "Antagonist" der dritte Streich des Hannoveraner Quintetts.

Nach dem Einlegen der Scheibe in den Player, beginnt das Album auch ohne Umschweife mit "New Shadow", das den typischen Crippersound mit sich trägt und einen sofort an die alte "Freak Inside"-Platte denken lässt. Aber im Vergleich zu ihr klingen alle Instrumente routinierter und deutlich ausgereifter bedient als auf dem Erstling. Und das zieht sich weiter durch das gesamte Album.

Die nächsten beiden Songs "Not Dead Yet" und "Animal Of The Prey" packen dann noch eine ordentlich Portion Melodie dazu, wirken aber leider insgesamt nur mittelmäßig. Irgendwie nach 08/15-Ware. Zumindest in Cripperbegriffen. Sie klingen immernoch gut, aber irgendwie gehen sie in den anderen Liedern des Albums unter.

Danach geht es dann um so besser weiter. Ein gutes Lied reiht sich auf dieser Platte ans andere. Besonders hervorheben möchte ich hier "General Routine" und "Dogbite". Diese beiden Songs kloppen einem so derart ins Gesicht, dass man einfach nicht ruhig bleiben kann und besitzen dabei einen derartigen Ohrwurmcharakter, das einem anders wird. "Dogbite" wage ich gar zum besten Stück der ganzen Platte zu erheben. Ein paar Stücke später wäre da auch noch "Damocles" zu erwähnen. Dieses Stück überzeugt durch ein unfassbar eingängiges Riffing, das stundenlang nicht aus dem Kopf geht. Schließlich wird die Platte durch einen Song namens "Cocoon" beendet, der immerhin ganze sechs Minuten lang ist und mit mehreren Geschwindigkeits- und Melodiewechseln punktet. Der einzige Kritikpunkt, neben den anfänglichen 08/15-Liedern, den ich noch habe: es ist etwas kurz geraten, das Album, mit nur knapp mehr als 45 Minuten.

Fazit: Die Platte vereint die guten Parts von "Freak Inside" und "Devil Reveals", den beiden Vorgängern, und vermischt sie zu etwas neuem, besseren. Dazu kommt noch eine um Längen bessere Klangqualität. Mit "Antagonist" haben CRIPPER eindeutig bewiesen, dass sie das Zeug haben zu den ganz großen, etablierten Thrashbands zu gehören. Die Scheibe kann ohne Probleme mit denen von Bands wie KREATOR oder ähnlichem mithalten und muss sich dahinter nicht verstecken. Ich denke, von CRIPPER werden wir noch einiges hören. (Dirk)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:33 min
Label: SAOL Music
Veröffentlichungstermin: 22.06.2012

Kategorie: CD-Reviews