In Mourning - The Weight Of The Oceans

In Mourning - The Weight Of The OceansWas ich an anderen Bands und Musikstilen oft nicht mag, ist ihre Eindimensionalität. IN MOURNING könnte man gut mit OPETH vergleichen, aber nur fast! Sie sind auf ihrem neuen Album "The Weight Of The Oceans" sehr eigenständig! Aber das war nicht immer so! Seit ihrem ersten Demo hat die Band so ziemlich ALLES ausprobiert, was die Gothic Metal Ecke hergibt. Beim Vorgängeralbum "Monolith" hat man sogar versucht IN FLAMES und ähnlichen Kapellen Fans abzuwerben, was zum Glück misslang.

Sie sind nicht gerade gut mit diesem Album angekommen! Anscheinend haben sie sich auf den Hosenboden gesetzt und ihren Stil neu überdacht. Zu meinem Glück, denn ich behaupte, sie haben sich bei einigen Melodic Death, Gothic und Atmospheric Metal Band das Beste herausgezogen, um eine eigene leckere Suppe draus zu kochen! Ganz wichtig: IN MOURNING kommen ohne zweifelhaften weiblichen Gesang aus. Ich unterstelle den meisten Bands, die weiblichen Klargesang mit einbauen, dass dieser nur dazu dient, um vom eigenen Unvermögen einen atmosphärischen, unter die Haut gehenden Song zu schreiben, abzulenken. Keyboard Einlagen sucht man auch vergeblich, höchstens um im Hintergrund zu wabern. Es könnte sich aber auch um Samples handeln. Sehr oft hört man Klavier und andere Instrumente solo, in voller Pracht!

Das Album "The Weight Of The Oceans" ist laut Band als Konzeptalbum angelegt. Man kann das Konzept in manchen Songs erahnen, in den meisten jedoch erdrückt einen die Schwere der Wellen, gekonnt in Melodien ausgedrückt. Im ersten Song "Colossus" stecken einige Teile, die sich wie alte IN FLAMES anhören und man hat den Eindruck als ob Anders Fridén shouten würde - ein rasanter Einstieg ins Album!
Eine clever arrangierte Melodie jagt die nächste und werden höchstens durch harte Parts abgewechselt. Oft hat man das Gefühl, man würde ANATHEMA, BRUTALITY und Dan Swanö gleichzeitig zuhören. Der Song "A Vow To Conquer The Ocean" ist exemplarisch für das gesamte Album, das endlich die Klasse hat , wie man sich diese Art von Musik wünscht. "Celestial Tear" ist ein wunderbarer Song, der von Tobias Netzell's Klargesang getragen wird.

Die Produktion des Albums wurde wie beim letzten Album in die Hände von Ingenieur Jonas Kjellgren gelegt und das Album wurde laut bandeigener Website wieder im Abyss and Black Lounge Studio eingespielt. Der gute Sound gibt ihnen Recht im gleichen Studio zu bleiben. Alle Stücke sind sehr gut durchhörbar und kraftvoll und das sage ich, obwohl mir nur eine komprimierte Version zum hören vorliegt.
Also alles richtig gemacht, um Leute wie mich hinterm Ofen hervorzulocken! Das ist eines der wenigen Alben, die sich bei mir eine Extrarunde verdient haben. Ich hoffe sehr, dass sie sich treubleiben und wahrscheinlich Fans der alten OPETH-Ära auch noch glücklich machen! Andererseits wünsche ich mir, dass sie sich weiterentwickeln und die Intensität ins nächste Album mitnehmen können, egal welches Konzept das dann haben mag. (Andreas)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 60:57 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 20.04.2012
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