KRAGENS - Seeds Of Pain „Seeds Of Pain” ist bereits das zweite Studiowerk der Franzosen von KRAGENS – die Band besteht seit 5 Jahren und wurde von den Gitarristen Cedric Sellier (Ex-STRUTTERS) und Ludwig Laperche gegründet – später kam insbesondere Sänger Renaud Espeche (ex DEMON EYES) hinzu, der mit seiner vielseitigen Stimme das 2004er Debut „Dying In A Desert“ veredelte. Ober-GRAVE DIGGER Chris Boltendahl persönlich hat nun für den Deal mit Locomotive gesorgt, so dass uns nun der neue Longplayer ins Haus steht. Doch halt – 9 Songs und keine 43 Minuten Spielzeit verdient aber nur mit viel Good-will die Bezeichnung „Longplayer“… Nach dem ziemlich synthetischen und industrial-mäßigen Intro machen KRAGENS nicht viel Federlesens und drücken mit dem Opener und Titeltrack „Seeds Of Pain“ direkt mächtig aufs Gas – „Sänger“ Renaud schreit sich die Seele aus dem Leib und steht stimmlich hinter den Recken von NEVERMORE oder IN FLAMES nicht zurück – um pünktlich zum Refrain glatt als zweiter Bruce Dickinson durchzugehen. Nur um Nuancen gemäßigter geht es mit „The Last“ weiter – Renaud „schreit“ etwas weniger, bleibt aber weiterhin sehr aggressiv – und die Rhythmussektion in Form von Bassist Denis und Drummer Oliver treibt den Song ansehnlich nach vorne – und die Doppelgitarrenfront tut ihr übriges zum fetten Sound, der sich in der zweiten Mitte des Titels regelrecht zu einem Gewitter steigert.
Wieder etwas synthetisch beginnt „Danger Of Death“, nur um Sekunden danach in gewohnte Gefilde aufzuschließen – und KRAGENS bleiben trotz des gleichmäßigen Geschwindigkeits- und Härtegrades in sich sehr abwechslungsreich.
Wieder mehr in die Bruce-Dickinson-Ecke gerät das monumentale „Darkness“, bevor sich „I Choose To Die“ in wahre Melodie- und Akustikgitarrenparts verirrt – inklusive des gelungenen klaren Gesangs. Also haben auch KRAGENS ihre Quotenballade eingeschmuggelt? – da aber insbesondere die beiden Gitarristen dafür sorgen, dass es zwischendurch ordentlich heavy wird und spätestens die zweite Hälfte wieder knüppelt, was das Zeug hält – ist die Nummer eine Powerballade erster Klasse.
„Reconquista“ wirkt im Vergleich zum restlichen Material zunächst sehr straight, entpuppt sich aber alsbald als Track mit vielen Ecken, Kanten und vor allem Überraschungen – und erneut ist es Sänger Renaud der mit seiner Vielseitigkeit zu überzeugen weiß.
Etwas schwächer ist den Jungs dann aber „Dream In Black“ geraten – der klare Gesang wirkt etwas gelangweilt, an der Instrumentalfraktion, die zwischenzeitlich fast black-metallische Gefilde ansteuert, ist jedoch kein Makel zu finden.
„Over The Deadline“ gibt in eher klassischer Manier wieder ordentlich Gas und mit dem – wegen des Titels - für deutsche Ohren vielleicht etwas merkwürdig anmutenden und für alle Ohren insgesamt sehr gewöhnungsbedürftig arrangierten „Sonderkommandos Defy“ ist das Ende des Albums auch bereits erreicht.

Da hat Herr Boltendahl sich ein nettes Trüppchen gesichert – KRAGENS bieten die volle Packung Metal – mal klassisch IRON MAIDEN-like, meist jedoch in härteren Gefilden von IN FLAMES und NEVERMORE, bisweilen gar black-metallisch, so dass sie Fans aus diversen Spielarten sicher für sich gewinnen können. An ein paar kleinen Ecken muss noch gefeilt werden, aber „Seeds Of Pain“ zeigt sich qualitativ sehr hochwertig.

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Seeds Of Pain“, „Darkness”, „Reconquista”

VÖ: 29.08.2005

Spielzeit: 42:55 min
Titel: 9
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
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