Sonata Arctica - Stones Grow Her Name

Mehrfach-Wertung der RedaktionSonata Arctica - Stones Grow Her NameAuf gewisse Art und Weise sind SONATA ARCTICA schon ein Phänomen. Ihre Live-Shows haben nicht gerade den allerbesten Ruf, vor allem für diverse Festivalauftritte hat man bereits einiges an Kritik einstecken müssen, und mit den letzten beiden Veröffentlichungen „Unia“ und „The Days Of Grays“ stieß man wegen der Hinwendung zum opulenten Progressive Metal auch in Fankreisen nicht durchweg auf begeisterte Ohren. Erfolgreich sind die Finnen gleichwohl seit vielen Jahren, so erfolgreich, dass sie eine Band wie STRATOVARIUS inzwischen deutlich hinter sich gelassen haben.

Auf dem aktuellen siebten Studioalbum „Stones Grow Her Name“, ein Titel, den ich nach wie vor als etwas seltsam empfinde, versuchen SONATA ARCTICA nun zum Teil die Rolle Rückwärts, weg von den komplexen Songstrukturen wieder zurück zu kompakten Melodic Metal Songs. Abgesehen von den letzten beiden Songs „Wildfire Part II“ und „Wildfire Part III“ (Fans von "Reckoning Night" wrden jetzt aufhorchen) erreicht keiner der übrigen 9 Stücke die Marke von 5 Minuten, und das will schon was heißen.

Somit startet „Stones Grow Her Name“ mit den vielleicht drei eingängigsten SONATA ARCTICA Songs seit „Reckoning Night“, von denen „Only The Broken Hearts“ und „Losing My Insanity“ voll überzeugen können und das von Modern-Rock inspirierte „Shitload O‘ Money“ erst einmal warm gehört werden muss, was nicht nur am Techno-Beat ganz am Anfang liegt. In der Mitte von „Stones Grow Her Name“ geht es dann etwas gediegener und vermehrt im Mid-Tempo zur Sache, etwas, was für die Finnen ebenfalls nicht ungewöhnlich ist. Der Mid-Tempo Dreierpack umfasst die drei Songs „I Have A Right“ (auch die erste Single), „Alone In Heaven“ (mein Highlight des Albums), womit wir den Schwenk zum seltsamen Albumtitel hinbekommen, und „The Day“, das einigen vermutlich zu poppig sein wird, das dafür aber eben beim ersten Hören bereits zündet.

Bis zu diesem Zeitpunkt bewegt sich „Stones Grow Her Name“ im absolut grünen Bereich und steht damit seinen Vorgängern in nichts nach, danach wird es etwas schwieriger, weil Tony Kakko und Co. in „Cinderblox“ die Westerngitarren für sich entdecken und ein solches Experiment mit Country- und Western Einflüssen ist auf der aktuellen EDGUY Scheibe bereits mehr oder weniger gescheitert. Sind SONATA ARCTICA an sich bereits Geschmackssache, so ist es diese Nummer um so mehr. Mit der ruhigen Ballade „Don’t Be Mean“ machen die Finnen darauf hin wenigstens nicht viel verkehrt, bevor bei den beiden abschließenden „Wildfire“-Teilen noch einmal der Dampfhammer inklusive längerer Doublebass-Passagen ausgepackt wird, was die alten Fans zufrieden stellen sollte, die immer noch „Ecliptica“ hinterhertrauern.

Das war „Stones Grow Her Name“ im Schnelldurchlauf, und ähnlich schnell gehen auch die 53 Minuten rum, Album Nummer 7 ist auf jeden Fall deutlich kurzweiliger als die beiden Vorgänger, womit ich nicht sagen möchte, dass diese schlecht waren; im direkten Vergleich sind diese sogar einen Tick besser gewesen, weil die Songs besser und mit mehr Emotionen versehen waren.

Trotzdem gefällt mir persönlich „Stones Grow Her Name“ ausgesprochen gut, sogar noch besser als die 8 Punkte, die hier ganz unten stehen, aufgrund der genannten Kritikpunkte (zwei schwächere Songs, einige unpassende Chöre, zweifelhafte Experimente) wäre eine bessere Bewertung  aber nicht verdient. Letztendlich wird es auch bei „Stones Grow Her Name“ so sein wie mindestens bei den letzten beiden SONATA ARCTICA Veröffentlichungen, wer den Mannen um Tony Kakko etwas abgewinnen kann, der sollte auch dieses Mal zumindest zufrieden sein, der Rest kann und wird sich weiter uninteressiert abwenden. (Maik)

Bewertung: 8 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 53:20 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 18.05.2012

Wertung der Redaktion
David Anne Jannick Mika Dirk Andreas Simon
6,5 6 7 7 9 5,5 7,5
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