Seasons Of The Wolf - Lost In Hell (Re-Release)

season_lost_230_230„Lost In Hell"? Ist die nicht schon vor Ewigkeiten erschienen?" Diese Frage werden sich wohl einige stellen und unrecht hat man damit keinesfalls. Unter dem Label Pure Steel Records erscheint das zweite Album der US-Metaler SEASONS OF THE WOLF aus dem schönen Jahr 1999 als Wiederveröffentlung. Warum man gerade das zweite Album genommen hat, erschließt sich zwar nicht so ganz, vor allem weil auch kein Jubiläum oder ähnliches ansteht, allerdings ist so ziemlich alles ein bisschen strange an dieser Band. Mit „Progressiv/Traditionel Heavy Metal" hat man zumindest schon einmal eine Genrebezeichnung, die nicht gerade alltäglich ist.

Das herausragendste Merkmal ist dabei wohl der Gesang von Sänger „Wes Edward Waddell", der wahnsinnige Screams genauso beherrscht, wie mysteriösen Gesang. Wer die alten VICIOUS RUMORS kennt, wird sich hier sofort wohl fühlen, auch wenn Manche Schreie mehr gelingen als Andere. Schon mit dem Opener und Titeltrack „Lost In Hell" macht man das deutlich. Dabei beschränken sich die Lieder nicht einfach auf schnelle Riffs, die sind sogar relativ selten. Viel mehr wird versucht eine düstere Atmosphöre mithilfe von Keyboard Einlagen und akzentuierten Gitarrenleads aufzubauen. Was in vielen Fällen auch gelingt. Allerdings gibt es auch Lieder, die extrem aus dem Rahmen fallen. „Interstellar" zum Beispiel, fängt nur mit Keyboard an und geht schon fast ins poppige, ist aber dann mit einer Hardrock-Leadgitarre unterlegt. Bevor sich hier die Meisten schon verabschieden soll gesagt sein, dass das ziemlich gut zusammen passt und man kann hier durchaus von einer kleinen Verbindung zu RUSH sprechen.

Da es sich lediglich um ein Re-Release handelt will ich mehr auf die Unterschiede zur ursprünglichen Version eingehen, die sich allerdings als nicht zu groß heraus stellen. Zu aller erst sind die Lieder in einer anderen Reihenfolge angeordnet. Zudem sind ein paar Bonustracks auf der Scheibe gelandet, die aus Live-Versionen von „Land Of The Dead", „Nostradamus" und „Bloodlust" bestehen. Nicht besonders viel, vor allem wenn man bedenkt, dass „Land Of The Dead" schon auf dem Original drauf war und der Sound ein eher zweifelhaftes Vergnügen darstellt.Das trifft leider auch auf das ganze Album zu. Dem Sound merkt man an, dass er 1999 mit geringem Budget produziert wurde. Bitte versteht mich nicht falsch. Der Sound ist nicht wirklich schlecht, ich habe da schon wesentlich schlimmeres gehört, aber auch weit davon eine Referenz zu sein. Von einem Re-Release kann man da schon ein bisschen mehr erwarten. Die Gitarre tritt doch sehr stark in den Hintergrund, während der Bass die Führung übernimmt. Zudem wirkt der Sound insgesamt auch etwas dumpf und undynamisch.


Ob es sich lohnt oder sinnvoll ist ein Album wieder zu veröffentlichen, dass 12 Jahre alt ist, muss jeder für sich entscheiden. Insgesamt macht das Album aber eine recht gute Figur, auch wenn manche Kritikpunkte doch sehr auf das Endergebniss drücken. Die Songs wirken manchmal etwas planlos und unschlüssig, zudem wirkt der Sound auch zu altbacken. Allerdings sind die Lieder weit davon entfernt eine Katastrophe zu sein. Wenn jemand wirklich mal Lust auf Experimente hat, kann er einen Blick riskieren, man darf aber keinen reinrassigen Heavy Metal erwarten und sich auch so manchem Pop-Sound-Experiment nicht verwehren, genauso wie man mit der Klangqualität zurechtkommen und sich Zeit für mehrere Durchgänige nehmen muss.(Simon)



Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 73:02 min
Label: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 27.01.2012

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden