Tribuzy - Execution

Tribuzy - ExecutionMit dem Namen MUSS man hierzulande einfach Aufhorchen – Renato Tribuzy. Nun, bislang ist der gute Herr noch nicht wirklich bekannt, aber mit seinem Album „Execution“ wird sich das womöglich ändern – denn was Tribuzy hier an hochkarätigen Stars auffährt, kann sich sehen – und im Ergebnis vor allem auch hören lassen. Angefangen bei ANGRA´s Kiko Loureiro über die ehemaligen HELLOWEEN-Recken Michael Kiske und Roland Grapow bis hin zu einem gewissen Bruce Dickinson (IRON MAIDEN) reicht die Liste. Da liegt die Analogie des Namensgebers zu „Tribut“-Album doch recht nahe… zumal Renato mit Mat Sinner und Ralf Scheepers von PRIMAL FEAR auch noch den SINNER-Titel „Nature Of Evil“ covert. Irgendwo auf dem Härtegrad von BRAINSTORM setzt der Opener und Titeltrack „Execution“ ein – inklusive der bei JUDAS PRIEST entliehenen schreienden Gitarren.
Angenehm leichtgängig frisst sich die Nummer ins Ohr – marginal gemäßigter, nicht jedoch weniger druckvoll kommt „Forgotten Time“ daher – ebenfalls von Kiko Loureiro ansprechend vorgetragen – und auch „The Attempt“ und „Divine Disgrace“ schallen inklusive ausgiebiger melodischer Einflüsse fett und überaus klassisch heavy metallisch durch die Boxen.
Zu „Absolution“ wechselt erstmals die Besetzung und zu dem neuneinhalbminütigen Epos, das sich extrem seicht anlässt, sich dann zum wahren Brecher emporschwingt, und zwischenzeitlich eindrucksvolle Drum- und Riffgewitter abfeuert merkt man deutlich die HELLOWEEN-Einflüsse der Herren Grapow und Kiske. Grapow lässt seine Finger auch bei „Web Of Life“ über das Griffbrett flitzen – und in Verbindung mit Kiko´s Gesang klingt es so, als hätte man alten GAMMA RAY eine kleine Frischekur verpasst.
Apropos GAMMA RAY – da war ja auch mal Ralf Scheepers beteiligt – und der gibt sich mit seinem jetzigen PRIMAL FEAR-Kumpan Mat Sinner die Ehre, „Nature Of Evil“ in einer ebenfalls aufgefrischten Version zu intonieren. Abgesehen von Scheepers Stimme und einigen Duett-Passagen hat sich an dem im Original bereits gelungenen Track aber nicht viel verändert.
Wieder deutlich aggressiver kommt „Lake Of Sins“ einher, Kiko nölt aber zugegebenermaßen zwischendurch ein wenig zu sehr, und zieht so den Gesamteindruck etwas herab – nicht so der folgende Track „Beast In The Light“ – hier gibt es nur lobende Worte – fett, eingängig, geniale Gitarrenarbeit, abwechslungsreich – und mit Unterstützung des anfangs erwähnten Bruce Dickinson, der sich hier mit einem – stimmlich wieder erstarkten – Kiko ein gesangliches Duell liefert, das sich gewaschen hat. Zuletzt drücken TRIBUZY noch mit „Agressive“ auf den Härtegrad und verabschieden sich (auch stimmlich) in ähnlicher Manier wie es mit dem Opener begonnen hat: BRAINSTORM lassen grüßen.

TRIBUZY liefert – unter hauptsächlicher Unterstützung von Kiko Loureiro und Chris Dale ein gelungenes Metalalbum ab, das seine Ursprünge deutlich im klassischen 80er-Jahre-Material besitzt, diese aber erfreulich frisch und zeitgemäß aufbereitet, vor allem nicht „kaputt modernisiert“ und schon gar nicht „einfach nur kopiert“ klingt – nicht zuletzt bezieht das Werk seinen Reiz durch die zahlreiche Mitarbeit großer Namen wie Scheepers und Dickinson. Empfehlung!

Note: 8,5 / 10
Anspieltipps: „Execution“, „Absolution”, „Beast In The Light”
(Naglagor)

VÖ: 18.07.2005

Spielzeit: 48:57 min
Titel: 10
Label: Frontiers Records
Kategorie: CD-Reviews