Symbiontic - Vaya

SYMBIONTIC dürfte jedem, der ein wenig im NRW-Underground bewandert ist, ein Begriff sein, immerhin sind die Jungs aus dem Großraum Dortmund schon seit Jahren live äußerst aktiv und konnten 2002 mit „BioConstruct“ ein äußerst überzeugendes Demo veröffentlichen. Das ist nu schon etwas her, höchste Zeit also, endlich mal eine neue Scheibe nachzulegen. Und die kommt schon optisch äußerst opulent daher, angefangen beim schmucken Artwork, über ein 24-seitiges Booklet bis zum edlen CD-Schuber. Und das beste ist: der Inhalt kann mit der Verpackung locker mithalten. „Vaya“, so der Name dieses Kleinods, beinhaltet 10 Songs feinstem melodischen Death Metals, soundmäßig praktisch die Quintessenz amerikanischer und skandinavischer Schule. Aus letzterer stammt die großartige Melodieführung, die SYMBIONTIC teilweise nahe der Sphäre von Großkönnern wie Edge Of Sanity führt, aus ersterer der brachiale, bedrohliche Sound, den einst Bands wie Morbid Angel oder Death geprägt haben. Das alles wird technisch perfekt umgesetzt, besonders die präzise und technische Schlagzeugarbeit von Hartmut sowie die Gitarrenleads von Frickelgott Marcel verdienen besondere Erwähnung. Die anderen Bandmitglieder stehen dem jedoch in Nichts nach und erschaffen so eine düstere, oftmals schleppene Death Metal-Atmosphäre, die man so nicht oft hört, und der das charismatische Gegrowle von Frontmann Volker den letzten Kick gibt. Aufgelockert wird die Scheibe zudem durch drei, überwiegend vom Keyboard dominierten Instrumentalstücken, welche die Atmosphäre des Albums abrunden und es zu einer Einheit zusammenschweissen. Zwar vermisste ich irgendwie beim ersten Anhören Ohrwürmer, wie man sie in Form von „Shotgun Surgery“ oder „Chainsaw Smile“ noch auf „BioConstruct“ finden konnte, aber nach einigen Durchläufen kann man getrost sagen, dass „Vaya“ vielleicht nicht ganz so direkt, dafür aber letztlich umso mehr zündet, und einem schließlich auch Songs wie „Flamewinged Majesty“ oder „Psycho“ auch nicht mehr aus dem Kopf verschwinden wollen.

Unterm Strich kann man den Ruhrpott-Deathern also ein absolut erstklassiges Album bescheinigen, das vielleicht nicht neue Maßstäbe im Bezug auf Brutalität setzt, dafür aber im technischen und atmosphärischen Bereich mehr als konkurrenzfähig ist und eigentlich von keinem Death Metal-Fan verpasst werden sollte. Am besten mal ganz schnell auf der Bandhomepage www.symbiontic.de vorbeischauen und sich ein Exemplar sichern!

(Kai)

Bewertung: 9,0 / 10 Punkte


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:04 min
Label: Sylphony Creations
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