Cemetery_Garden_-_Personal_Integrity

Vor Death/Thrashnewcomern aus allen Ecken der Erde kann man sich ja zur Zeit kaum mehr retten. Da noch aus der schier endlosen Masse an Gegrowle und Blastgebeate noch rauszustechen, gleicht fast einem Wunder. Und so versuchen viele halt eben, ihre Musik mit allen anderen mehr oder weniger interessanten Elementen aus anderen Richtungen aufzupeppen. Ob das auch dem österreichischen Quartett CEMETERY GARDEN gelingt, erfahrt ihr hier.

Die Wiener Friedhofsgärtner hauen einem eine derart wilde Palette an Death, Thrash und Metalcore um die Ohren, dass ich spontan bei „Hypocrisy“ an AMON AMARTH, bei „The Dragon Skin (Is Inpenetrable) an BULLET FOR MY VALENTINE, bei „Story Of Kaeso“ an KREATOR und bei „Out For A Walk“ an TRIVIUM denke.

„Personal Integrity“ startet ruhig, lässt einen aber nicht lang auf heißen Kohlen sitzen. Der (etwas lang geratene) Opener „Right To Fight“ überzeugt mit einer guten Portion Speed, coolen Leadriffs und Breakdowns. Hier offenbart sich dem Hörer schon, dass man sich den Gesang teilt, der eine shoutet und singt, der andere growlt. Dazu später.

„Hypocrisy“ gibt dann erst richtig Gas und lässt mich spontan an Göteborger Spezialitäten denken. Kurz und knackig, was für die Hardcore-Deather unter uns.

„Devoured By Hate“ bewegt sich dann das erste mal von der Deathschiene in Richtung Thrash und lässt Frontmann Stefan Watzger auf volle Kosten kommen, Der Song geht mit seinem unkonventionellen, clean gesungenen Refrain voll auf die zwölf. Mein persönlicher Favorit der Scheibe.

Dann geht’s fast gemächlich weiter mit „The Dragon Skin (Is Inpenetrable). Die Instrumentalfraktion überzeugt weiterhin, nur am Gesang schwächelts etwas. Ansonsten cooles Stück. Halt eher ein gemütlicher Drache.

„Story Of Kaeso“ lässt einen nach den vorangegangenen Höhenflügen eher am Boden. Interessant ist aber Watzgers kurzzeitiges Scream-Experiment, das sich fast in Black Metal- artige Gefilde bewegt.

 Weiter brauche ich eigentlich nicht ins Detail gehen, weil ich mich sonst nur wiederholen würde. Die weiteren nächsten 5 Songs tummeln sich alle irgendwo zwischen groovigem Thrash und Death, die allesamt (wahrscheinlich vor allem live) ziemlich überzeugen. Vor allem sei hier nochmal Sänger Stefan gelobt, der, sei es, dass er sich gerade die Lunge aus dem Hals schreit oder in den klarsten Tönen trällert, singt, als wärs das einfachste der Welt und dabei so symphatisch klingt, dass sich einige andere von ihm eine Scheibe abschneiden könnten. Die Growls von Clifford „Cliff“ Bednar wirken dagegen – aber das ist Geschmackssache – auf mich eher störend. Andere würden dagegen vielleicht sagen, dass gerade der Kontrast Growl/Shout besonders spannend ist. Alles in allem: CEMETERY GARDEN überzeugen mit ihrem bemerkenswert langen Debüt zwar nicht vollständig – trotz vieler guter Ideen klingt man halt doch noch wie viele andere - hätten aber das Zeug, sich vor allem als Liveband eine anständige Fanbasis aufzubauen. (Coralie)

 

 Bewertung: 6 von 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 59:02
Label: Terrasound Records
Veröffentlichungstermin: 1.10.11

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