body-braveyoungManchmal werden in dieser Welt seltsame, eigentlich ausgeschlossene  und umstrittene Allianzen geschlossen: Manuel Neuer mit Bayern, Casting-Shows und Musik sowie von Schwarz-Gelben Polit-Experimenten ganz zu schweigen!
Zum Glück kann so etwas auch gut gehen: Das Doom-Duo THE BODY, welches mit der letzten Scheibe "All The Waters Of The Earth Turn To Blood" für einiges an Aufsehen sorgte, schliesst sich mit BRAVEYOUNG, einer noisigen Post-Rock-Kapelle zusammen und kredenzt ein ganz ungewöhnliches Stück Musik - Freunde der SEHR unkonventionellen Gitarrenmucke könnten hieran gefallen finden!

Vier Tracks, sechsundreissig Minuten Spielzeit - ihr erkennt gleich, wo die Reise hingehen wird: Ausufernde Soundteppiche, die sich in nicht sich sofort erschliessenden Details aalen, absolut unkonventionelle Songgerüste und überhaupt hat "Nothing Passes" mehr von einem Film-Score denn einem Rock-Album.

Sofern man sich die Zeit und Muse nimmt, sein Ticket in dieses krude, musikalische Parallel-Universum zu buchen, wird man hierfür auch angemessen entschädigt: "Song 1", welcher mit etwas orientalischem Einfluss in der Melodie über dem Gitarrenlärm-Teppich und knapp dreieinhalb Minuten eher etwas von einem Intro hat, zeigt auf, wohin dieser Trip gehen soll: In die Hirn-Wüste!

"Song 2" (ihr seht, bei der Titelgebung waren wohl die Ideen alle) ist dann das reinste Hörkino: Rund drei Minuten wird die Atmosphäre durch Glockenspiel, sanfte Chöre und Basswummern aufgebaut, um sich dann in ein wahres Doom-/Noise-Inferno zu enfesseln - mächtige Drums prügeln dich vorwärts, die unbarmherzige Gitarrenwand bringt dich an den Rande des Wahnsinns und die infernalischen Vocals gepaart mit engelsgleichen Chören im letzten Teil des Tracks ziehen dich immer weiter ins Labyrinth des Verderbens - überlebt ihr diese Viertelstunde der audieller Manie, packt der Titeltrack erneut zu: Das sanfte Glockenspiel wird einmal mehr von dieser unbarmherzigen Saiten-Lärmwand unterwandert, die nach und nach anschwellt und erst in der Mitte des Tracks Zeit zum Verschnaufen gibt. Doch das fiese Dröhnen kehrt zurück und hinterlässt bis zuletzt eine unheilvolle Stimmung.
Damit nicht genug, denn es wird NOCH bizarrer: Das letzte, über achtminütige Stück "The Vision" ist eine Art Folk-/Gospel-Song, der erstens von einer ausgezeichneten Sängerin vorgetragen wird, zweitens von einer gewissen Lagerfeuer-Romantik getragen ist und drittens ein Ohrwurm vor dem Herrn ist. Und diese Chöre! Absoluter Wahnsinn. Denn die Lärmwand fehlt natürlich auch nicht in diesem Song.
Nachdem sich der Rauch verzogen hat, sich auch diese Vision in Wohlgefallen aufgelöst hat, wusste ich nach dem allerersten Hördurchgang dieser Scheibe nicht, was ich machen soll: "Repeat" oder "Eject"?

Verdammt, ich befürchte "Sie" haben mich! Der Finger wanderte auf "Repeat"... (Brix)


Bewertung: 8  / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 36:22 min
Label: At A Loss Recordings
Veröffentlichungstermin: 19.08.2011

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