Seit über zehn Jahren sind die Rheinländer SUIDAKRA inzwischen im Geschäft und gehören ohne Zweifel zur ersten Liga der deutschen Krachmetal-Szene. Nach zwei Veröffentlichungen für Century Media erscheint das nunmehr siebte Album „Command To Charge“ bei Armageddon Music in einer durchaus opulenten Aufmachung, im schnieken Digipack gibt es immerhin einen Hiddentrack und zwei ansprechende Live-Mitschnitte als Video obendrauf. Man darf also gespannt sein, was die Jungs um Fronter Arkadius Antonik hier musikalisch präsentieren. Und diesbezüglich lässt sich eine logische Weiterentwicklung der letzten Alben feststellen. Spielten SUIDAKRA auf ihren ersten richtig guten Scheiben „Lays From Afar“ und „The Arcanum“ noch eine ziemlich originelle Mischung aus folkloristisch-mitteralterlichem Black und Death Metal, nahmen auf den folgenden „Emprise To Avalon“ und „Signs For The Fallen“ immer stärker deutliche Schwedendeath-Elemente a la In Flames und Konsorten zu, meiner Meinung nach leider zu Ungunsten der Originalität. Und genau so geht es auf „Command To Charge“ weiter: die Göteborg-Zitate werden immer deutlicher, während die altbekannten Folk- und Akkustikelemente fast nur noch in seperaten Songs, nicht aber mehr in den regulären Stücken zu finden sind. Diese sind dadurch eigentlich kaum noch von den unzähligen Dark Tranquillity-Klonen unterscheidbar, die heutzutage mehr oder weniger einfallslos durch die Metal-Landschaft schwirren, hier hab ich das Gefühl, dass SUIDAKRA ihre Eigenständigkeit immer mehr der Moderne geopfert haben; der Opener „Decibel Dance“ beispielsweise klingt besonders groovig, als ob hier zusätzlich noch ein paar Metalcore-Hörer angelockt werden sollen. Der Charme der alten SUIDAKRA-Platten wie „Lays From Afar“ blitzt daher nur noch in den Akkustiksongs wie „A Runic Rhyme“ oder „Gathered In Fear“ und den, mit Dudelsäcken angereicherten Instrumentalstücken „Haughs Of Cromdale“ und „Dead Man’s Reel“ auf. Originell ist darüber hinaus höchstens noch das am Schluss versteckte Mike Oldfield-Cover „Moonlight Shadow“, bei dem mir allerdings die Stimme der Gastsängerin nicht sonderlich zusagt.

Insgesamt ist „Command To Charge“ schon eine gewisse Enttäuschung, denn SUIDAKRA agieren hier wie geschildert über weite Strecken äußerst gesichtslos und austauschbar. Schade, denn hätten sie sich mehr auf ihre alten Trademarks, die sie im gewissen Maße unverwechselbar machten, konzentriert, anstatt sich weitgehend dem Massengeschmack anzupassen, wäre diese Band meiner Meinung nach weitaus interessanter und beachtenswerter. Sicherlich wird auch dieses Album seine Freunde finden, aber vor allem halt diejenigen Konsumenten, die sich auch die zwanzigste Melodic Death-Kopie in den Schrank stellen…

(Kai)

Bewertung: 6,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:50 min
Label: Armageddon Music
Veröffentlichungstermin: 25.04.2005
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