Die Wuppertaler Thrash Metal-Institution CONTRADICTION beackern schon seit mehr als andertalb Dekaden den deutschen und angrenzenden Underground, und wer sein Augenmerk auch nur mal unwesentlich neben den Metal-Mainstream gelenkt haben sollte, wird ihnen wohl schon mal bei einem ihrer zahlreichen Gigs über den Weg gelaufen sein. Inzwischen scheint sich ihre kontinuierliche Präsenz auch endlich auszuzahlen: kratzten sie schon 1996 mit ihrem viel beachteten „All We Hate“-Album an der Schwelle zum großen Durchbruch, um letztlich doch zu scheitern, greifen die Jungs um den Oli-Doppelpack „Koffer“ und Kämper noch einmal voll an und durften beispielsweise in diesem Frühjahr die Thrash-Legende Overkill auf ihrer Europa-Tour begleiten. Pünktlich dazu steht auch das reguläre Album Nummero 5 parat. „The Voice Of Hatred“, veröffentlicht auf dem jungen Hamburger Armageddon Music-Label, dürfte auf ihrem Weg zu größeren Taten kein Stolperstein werden, im Gegenteil hat das Bergische Quartett hier eine äußerst starke Thrash-Scheibe abgeliefert! CONTRADICTION schaffen dabei den Spagat zwischen Tradition und Moderne, bleiben old school, ohne altbacken zu klingen, und gleichzeitig zeitgemäß, ohne sich aktuellen Trends wie Metalcore oder ähnlichem anzubiedern. Als grober Vergleich könnte man die ersten Grip Inc. nennen, wobei klargestellt werden muß, dass CONTRADICTION absolut eigenständig klingen. Trademarks sind die treibenden, meist im Midtempo gehaltenen Riffs und markanten Gitarrenleads, dazu die Stimme von Frontman Oliver „Koffer“ Lux, der größtenteils aggressiv shoutet, wenn nötig aber auch variabel melodiös oder sogar, wie in „Crimes“ pathetisch-melancholisch singt. Und was die Songs songwriterisch drauf haben, wird bereits bei dem superben Eröffnungs-Duo „Break The Oath“ und dem Titelsong deutlich, deren Refrains einem schon nach wenigen Durchläufen nicht mehr aus dem Hirn weichen wollen.

Mit diesem Album könnte CONTRADICTION wirklich der Sprung aus den Niederungen des regionalen Undergrounds gelingen, zu gönnen ist es ihnen zumindest. „The Voice Of Hatred“ muss sich hinter kaum einer aktuellen Thrash-Scheibe verstecken und hat das Zeug, in der Jahresendabrechnung mit der letzten Kreator um die Spitzenposition der obligatorischen Polls in dieser Musiksparte zu kämpfen. Musikalisch definitiv, bleibt zu hoffen, dass die CD nun auch die Beachtung erhält, die sie verdient. Daher kann hier abschließend nichts anderes als eine ultimative Kaufempfehlung stehen!

(Kai)

Bewertung: 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:11 min
Label: Armageddon Music
Veröffentlichungstermin: 02.05.2005
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