Unbestritten ist sicherlich, dass er die Veröffentlichungen, welche er eingesungen hat mit seiner Stimme prägte. Und ebenso unbestritten ist die Tatasache, dass das Swedenrock die europäische Top-Adresse für traditionelle Hard´n´Heavy-Klänge ist. Zwar ist die Idee Auftritte dort mitzuschneiden nicht mehr so neu, doch URIAH HEEP sind in der Hinsicht kein Maßstab, nehmen sie aktuell gefühlt jedes dritte Konzert auf.
Aufgrund seiner vielen ansprechenden Outputs, die JORN vor allem in diesem Jahrhundert auf den Markt brachte hat er sich auch in seiner skandinavischen Heimat viele Fans erspielt. Darüber hinaus dürfte auch Deutschland zu seinen Bastionen gehören. Das bringt ihm einen der begehrten Slots auf eine der Hauptbühnen ein, was selbst am Nachmittag mindestens eineinviertel Stunden Spielzeit sowie Tausende Zuschauer vor der Bühne einbringt.Da ist „Shadow People" schon eher nach dem Geschmack der Zuschauer, die sich da zum ersten Mal bemerkbar machen. Lande selbst kommuniziert nicht allzu viel mit seinem Publikum, vielmehr lässt er sein Organ sprechen. Und das war bei dem Gig in bester Verfassung, kraftvoll mit ausgefeilten Phrasierungen gibt er seinen Songs das nötige Etwas.
Normalerweise sind seine Lieder schon stark, gewinnen jedoch noch durch seine Interpretation. Stärker sind oft noch seine Coverversioen, hier „Are You Ready" von THIN LIZZY. Mit ihm auf Augenhöhe befindet sich seine Backingband, die sehr tight und technisch versiert agiert. Ob es aber nötig war dass sie sich in zwei Gitarrensoli und einem Drumsolo präsentiert sei mal dahin gestellt.
Soundtechnisch ist das Ganze für ein Live-Dokument gut und differenziert ausgefallen. Ein wenig trocken vielleicht und streckenweise fehlen die Höhen, was einen dumpfen Eindruck hinterlässt. Aber dadurch wirkt das ganze auch authentisch, wobei das Publikum mehr zur Geltung kommen müsste. Auch ein paar Improvisationen hätten im Set nicht geschadet. Bei „Man Of The Dark" brilliert mal kurz mit „You are the Man"-Skandierungen in bester DIO-Manier. Da hätte man schön den alten RAINBOW-Klassiker anhängen können.
Den gibt es am Schluss bei „War Of The World", was deutlich macht, dass die Truppe mehr davon bringen sollte. Während die Fans die Melodie des Refrains singen legt er die Zeilen der Strophe von „Man On A Silver Mountain" darüber, allerdings sehr langsam und pathetisch. Der Effekt kommt an, toll performt und der Höhepunkt eines Konzertes, welches zwei Dinge deutlich macht: JORN ist auch mit seiner Solo-Band in der Spitze der Hardrock-Szene und als Shouter eine Klasse für sich. Bis auf ein paar Mängel wurde das auch gut konserviert. (Pfälzer)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 17
Spielzeit: 84:48 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 26.08.2011
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