Devin Townsend Project - Deconstruction

Devin_Townsend_Project_-_DeconstructionNach einem Jahr Verspätung meldet sich, mein persönlicher Großmeister der Musik, DEVIN TOWNSEND endlich zurück. Zur Freude seiner Fans landet sogar nicht nur ein Album auf dem Präsentierteller, sondern mit „Deconstruction“ und „Ghost“ vollendet er auf einen Schlag die zu Beginn angekündigte Tetralogie. Erstgenanntes Album soll hierbei in eine Kerbe für die Leute einschlagen, die sich mal wieder ein härteres Statement des sympathischen Kanadiers wünschen. Anfänglich kursierten sogar Gerüchte, dass „Deconstruction“ das heftigste sein soll, was Herr Townsend je produziert hat. Sogleich stellt sich die Frage wie er ein Album raus hauen will, dass heftiger sein soll als das legendäre STRAPPING YOUNG LAD Album „City“. Vor kurzem habe ich jedoch erst erfahren, dass das nicht ganz die Wahrheit ist. „Deconstruction“ ist nicht unbedingt darauf ausgelegt so heftig wie möglich zu sein, doch soll es an Komplexität und Abwechslung so einiges bieten.

Heilige Scheiße! Genau das tut es auch und zwar in einer Form wie ich es nicht gedacht hätte. Nach einmaligem durchhören der Platte wird einem schnell klar, dass man für „Deconstruction“ besser viel Zeit mitbringen sollte, denn diese wird man definitiv brauchen um die ganzen Feinheiten und Facetten des Albums zu erkennen. Es wird auch schnell klar, dass der dritte Teil der Tetralogie keineswegs für jede Lebenslage geeignet ist.

Nach intensivem erforschen des Albums fehlen mir mittlerweile schon fast die Worte. Um ganz ehrlich zu sein weiß ich überhaupt nicht so recht wie ich dieses Review schreiben soll, denn „Deconstruction“ steckt von Anfang bis Ende voll mit Abwechslung, Komplexität, verschiedensten Emotionen und einem Perfektionismus wie ich ihn bisher selten gehört habe. Dieses Album schickt einen wirklich auf eine rund 70 minütige Reise, welche sich von Wut, über Heiterkeit, Trauer, Schizophrenie bis hin zur absoluten Blödelei erstreckt.

Das Album startet mit „Praise The Lowered“ im Vergleich sehr ruhig und gechillt in die Materie ein. Das ist vielleicht auch die beste Lösung um nicht direkt mit dem Kaliber der späteren Songs direkt in die Vollen zu hauen. Ruhiger sanfter Gesang schleicht sich in den Gehörgang und sorgt sogleich für ein wohliges Gefühl. Doch zu lange hält der unbeschwerte Reisebeginn nicht an und „Praise The Lowered“ steigert sich in eine eher bedrohliche wirkende Entladung hinein. Spätestens ab diesem Zeitpunkt steigert sich DEVIN TOWNSEND immer weiter in die Komplexität, Skurrilität und Abwechslung hinein. Der dritte Song „Juular“ beispielsweise präsentiert sich von einer Seite wie man sie vielleicht nicht erwartet hätte. Dieser Song könnte glaube ich problemlos in Tim Burtons „Nightmare Before Christmas“ unterkommen und bietet einiges an Facetten.

Als im Jahr 2007 das Album „Ziltoid The Omniscient“ erschien habe ich mich sogleich in dieses Album verliebt. Doch „Deconstruction“ stellt mein heiß geliebtes Album einfach gnadenlos in den Schatten. Wer glaubt dass Ziltoid vor Abwechslung nur so strotzte sollte sich einfach schnellstmöglich „Deconstruction“ zulegen. Hier finden sich wirklich nahezu alle stilistischen Elemente die DEVIN TOWNSEND in all den Jahren Musik so fabriziert hat. Seien es die harten zerstörerischen STRAPPING YOUNG LAD Elemente, die Verwirrtheit und der Perfektionismus des sci-fi lastigen Albums Ziltoid, zauberhafte, fesselnde Melodien wie auf der Addicted… Diese Liste lässt sich fast mit der kompletten Discographie des Großmeisters weiterführen.

Wie bereits anfänglich erwähnt: Mir fehlen einfach die Worte um klipp und klar vermitteln zu können was „Deconstruction“ alles bereithält. Dafür bietet das Album viel zu viel um ihm mit einem Review gerecht zu werden. Ich kann jedenfalls nur auf die Knie fallen!
Für Fans von Townsend ist dieses Album sowieso absolute Pflicht. Leute die ein wenig Zeit zur Verfügung haben und auf viel musikalische Abwechslung und Verwirrtheit stehen müssen ebenfalls sofort zugreifen. Ach papperlapapp, am Besten hört einfach jeder mal da rein, es lohnt sich definitiv. ;-) (Sebastian)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 70:47 min
Label: InsideOut
Veröffentlichungstermin: 17.06.2011
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