kinetik_control_only_truth_remainsSeit dem Debüt sind etwa zwei Jahre ins Land gegangen und die Finnen von KINETIK CONTROL haben in dieser Zeit einen beachtlichen Stilwechsel vorgenommen. Von den Industrial/Electro Elementen des Erstlings „Lack Of Divine Inspiration" ist nicht mehr viel übrig geblieben. Sie kommen mit einem Gemisch aus Alternative, Metal und zum Teil poppigen, süßlichen Melodien daher, das sicher nicht jedermanns Sache ist.

Besagtes Debüt-Album konnte mit gleich vier Singleauskopplungen in Finnland charten, es ist also schwer zu verstehen, warum man nun diesen erfolgreichen Weg nicht mehr weitergeht. Nun denn. Das neue Werk beinhaltet 13 Songs, wobei neben gelungenen Stücken auch einiges an Füllmaterial dabei ist. Die Gesamtspielzeit des Albums beträgt trotzdem nur etwa 44 Minuten. Sänger Vuoti Sauli aka Tweak singt bedeutend cleaner als in den Anfangstagen, was aber durchaus zu der neuen musikalischen Ausrichtung passt.  

KINETIK CONTROL setzen einige genrefremde Instrumente ein, so zum Beispiel ein Saxophon bei „Chinese Medicine". Den Track zähle ich eher zum Füllmaterial, trotzdem passt das Saxophon recht gut. Andere Songs wie der Opener „Loving The Animal" oder die Single „All Fours" sind durchaus radiokompatibel und man könnte sie bedenkenlos in die Indieschublade stecken. Am Besten gefällt mir definitiv „Falling Star Of Orion", was durchaus daran liegen kann, dass dieser Song nach richtigem Metal klingt. Schnell und hart, geht direkt ins Genick. Und höre ich da etwa eine Mundharmonika? Cool! (Es ist definitv eine Mundharmonika, und zwar von HANOI ROCKS Sänger Michael Monroe eingespielt.)

Sanfte Melancholie kommt bei „Everlasting Tide" auf und bei „Rusty Nail" kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, da die englische Aussprache nicht 100% authentisch ist. Eine Tatsache, die eigentlich bei allen Tracks zu bemängeln ist. Nichts Schlimmes, aber es fällt auf. 

Meinen Geschmack trifft die bereits im Jahre 2000 in Oulu im Norden Finnlads gegründete Band nicht unbedingt. Es fehlt mir so etwas wie ein Leitfaden, der sich durch das Album zieht, denn harter Metal und seichter sülziger Pop von ein und derselben Band auf ein und demselben Album funktionniert in meiner Welt nicht. Das sollte aber keinen, den das nicht stört, davon abhalten die Jungs anzuchecken, denn einige Ohrwurmmelodien sind durchaus auf der Scheibe zu finden. Man nennt diesen Mischmasch dann wohl experimentell und schon hat man eine Existenzberechtigung für „Only Thruth Remains". (Patrick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl Songs: 13
Spielzeit: 43:51 min.
Label: Danse Macabre
Veröffentlichungstermin: 08.04.2011

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