Molly Hatchet - Warriors Of The Rainbow Bridge

2004 ist für Gitarrist Bobby Ingram sicher ein schwieriges Jahr gewesen - ist doch seine Ehefrau Stephanie im April unerwartet verstorben - und was macht ein Musiker bei solch einem Schicksalsschlag? Er versucht es zu verarbeiten, indem er noch intensiver an neuen Songs schreibt - und so ist das neue MOLLY HATCHET Album "Warriors Of The Rainbow Bridge" nicht nur einfach ein weiteres Werk der Southern-Rocker, sondern ein ganz besonderes, welches Stephanie gewidmet ist und textlich reichlich Anleihen in der Sagenwelt nimmt - so ist die "Rainbow Bridge" eben beispielsweise die Brücke ins Jenseits.

Die äußeren Umstände hindern MOLLY HATCHET nicht daran, auf ihrem x-ten Album genauso dreckig zu rocken, wie von den Jungs gewohnt - und Frontmann Phil McCormack röhrt sich kraftvoll von Song zu Song - angefangen beim hervorragenden Opener "Son Of The South" - der zwar nicht wirklich neues enthüllt, aber dafür angenehm direkt auf der Zwölf landet.
Verstärkt werden Ingram & McCormack von Drummer Shawn Beamer und Keyboarder John Galvin - sowie einem alten Bekannten namens Dave Hlubek, der nach seinem Split nun doch wieder für MOLLY in die Saiten greift. Zudem gibt es am Bass namhafte Unterstützung einer anderen Souther-Rock-Größe: Tim Lindsey von LYNYRD SKYNYRD gibt sich die Ehre.
Noch einen Zahn zu legen die Jungs mit "Moonlight Dancin' On The Bayou" - und mit dem flotten "I'm Ready For You" geht es ohne Pause rotzig frech weiter im Programm.
Auch wenn es mit Songs wie "Roadhouse Boogie" etwas gemäßigter zugeht, bleibt immer noch hinreichend fetter Sound übrig, der mitreißt - erstaunlich ohnehin, dass die Band es schafft, jeden Song in einem sehr eng gefassten stilistischen Rahmen zu platzieren, ohne dass man den Eindruck hat, als würden sich Elemente wiederholen - "Time Keeps Slipping Away" gehört ebenfalls zu den etwas langsameren Vertretern und überzeugt durch atmosphärisch durch diverse Einlagen wie beispielsweise einem Keyboardsolo á la Saloon-Piano.
Das Riff von "Get In The Game" erinnert an alte AC/DC, bevor sich MOLLY HATCHET mit "Flames Are Burning" an einer Ballade versuchen - die zwar an sich ganz gelungen ist, zu der McCormacks Stimme nur bedingt passt.
Bei "Hell Has No Fury" lassen die sechs es aber wieder durchweg rocken, hier noch mit leicht angezogener Handbremse, mit "Gone In Sixty Seconds" schon deutlich zügiger und wieder mit "auf die Zwölf"-Charakter - und bei "Behind The Bedroom Door" wie ein gelungener Mix aus AC/DC und ZZ TOP stark blueslastig.
Mit dem Riffmonster "No Stranger In The Darkness" fahren MOLLY HATCHET dann zum Ende noch einen fetten Höhepunkt auf, bevor das Album mit dem etwas keyboardlastigen und insgesamt zu ruhigen Titeltrack "Rainbow Bridge" endet.

MOLLY HATCHET liefern mit "Warriors Of The Rainbow Bridge" eines ihrer bislang besten Alben ab - eine gute Stunde dreckiger Rock vom Feinsten - nur kleine Schönheitsfehler lassen sich entdecken - insgesamt Daumen hoch!

Anspieltipps: "Son Of The South", "Gone In Sixty Seconds", "No Stranger In The Darkness" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 58:51 min
Label: SPV / Steamhammer
Veröffentlichungstermin: 23.05.2005
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