Styx - Big Bang Theory

Die Jungs von STYX nutzen das Jahr 2005 für ein ganz besonderes Album - "Big Bang Theory" versteht sich als eine Art Hommage an die Rockgrößen der 60er und 70er Jahre - dabei gehören STYX mit ihren über 30 Jahren im Business längst zu den Herren, denen andere eigentlich solch ein Album widmen sollten.
Von den BEATLES bis hin zu JIMI HENDRIX sind Songs von fast jeder Größe der damaligen Zeit vertreten - und mit "Blue Collar Man" in einer extralangen Fassung ehren sich James Young (Gitarre & Gesang), Todd Sucherman (Drums), Lawrence Gowan (Keyboards) und Ricky Phillips (Bass) auch noch ein wenig selbst.

Der Opener "I Am The Walrus" lässt in der Tat BEATLES-Feeling aufkommen, wenngleich James Young ungleich "dreckiger" klingt, als John oder Paul. Etwas schwerfällig baut sich "I Can See For Miles" von THE WHO auf, entpuppt sich nach den Anlaufschwierigkeiten aber durchaus als respektable klassische Rocknummer. "Can't Find My Way Home" von BLIND FAITH verbreitet etwas amateurhafte unplugged-Atmosphäre, bevor das ebenfalls unplugged-wirkende "It Don't Make Sense" von WILLIE DIXON deutlich rockiger und erdiger durch die Boxen schallt. Weiter geht's mit "I Don't Need No Doctor" (HUMBLE PIE), was sich umgehend mit seinem ungeheuren Drive in die erste Liga spielt - dafür wirkt dann "One Way Out" der ALLMAN BROTHERS trotz Frischekur wieder ein wenig zu altbacken.
Mit "A Salty Dog" von PROCOL HARUM zeigen STYX, dass sie auch auf der ganz ruhigen Schiene bestens zu hause sind - diese Nummer bildet aber denn auch die Ausnahme, denn bei "Summer In The City" von LOVIN' SPOONFUL (den meisten dürfte die Version von Joe Cocker eher im Ohr sein) legen Young & Co. wieder einen deutlichen Zahn zu.
Das JIMI HENDRIX-Cover "Manic Depression" ist akzeptabel, kann aber mit der chaotischen Virtuosität des guten Jimi nicht mithalten.
"Talkin' About The Good Times" (THE PRETTY THINGS) versetzt den Hörer danach wieder recht unspektakulär in den Sound der melodisch eingängigen BEATLES-Ära um anschließend mit einem weiteren hervorragenden Cover zu punkten: "Locomotive Breath" von JETHRO TULL wird so druckvoll dargeboten, dass man den jugendlichen Ian Anderson förmlich über die Bühne springen sieht.
"Find The Cost Of Freedom" plätschert leider erneut etwas zu sehr vor sich hin, bevor "Wishing Well" der Simpel-Rocker von FREE in der frischeren Form durchaus Potential entfaltet. Bleibt noch der einzige "eigene" Track "Blue Collar Man" bei dem sich STYX in gut sechseinhalb Minuten in gemäßigtem Tempo ausgiebig ausrocken.

Die Frage bleibt, was STYX zu einem solchen Werk bewogen hat - Fakt ist, dass sie es ganz ordentlich geschafft haben, die Klassiker zeitgemäß zu intonieren - kleinere Höhen und Tiefen inklusive. Vermutlich macht "Big Bang Theory" durchaus Lust, sich das ein oder andere Original mal zu Gemüte zu führen - insgesamt bleiben Young & Co. allerdings merklich hinter ihren Fähigkeiten zurück. So bleibt nur, sich über einen neuen Output der Altrocker zu freuen.

Anspieltipps: "I Don't Need No Doctor", "Locomotive Breath", "Blue Collar Man" (Naglagor)

Bewertung: 7,0 / 10



Anzahl der Songs: 16
Spielzeit: 56:03 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 16.05.2005
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