Maxxwell - All In

Maxxwell - AllinZu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich MAXXWELL nicht kannte. Was für ein Fehler! Bereits nach den ersten Tönen nimmt dich dieser Sound gefangen und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Für mich gibt es da überhaupt keinen Zweifel, „All In“, das zweite Album der Eidgenossen aus Luzern, ist bis jetzt eindeutig das Highlight des Jahres.

Man nehme einen höllischen Groove, dazu eine fette Portion Heavy Rock, einen Hauch Sleaze, eine ganze Familienpackung an Hooklines, garniere das Ganze mit der dazugehörigen Leck mich Attitüde und ab geht die Post. Aber so was von! MAXXWELL überholen einen Großteil der Rotzrock Konkurrenz aus den Elchländern locker. Wobei Rotzrock nicht 100%ig die richtige Beschreibung ist, es kommt dem aber ziemlich nahe.

Bereits der Opener „Dead End Street“ zeigt deutlich wohin die Reise geht. Konstant hohes Energielevel und Hooklines, Hooklines, Hooklines. Beim zweiten Durchlauf kann man alle Refrains mitsingen, grölen oder schreien. Was für eine Leistung. Mein Favorit ist „Outlaw“. Dieser Song versprüht ein latentes AC/DC Feeling ohne wirklich nach den Heroen aus Down Under zu klingen. Absolut gelungen ist auch die Halb Ballade „Still Alive“, wobei hier die räudige Stimme von Sänger Nobi Suppinger immer wieder Glanzpunkte setzt. Wenn man in diese Richtung weiter arbeiten würde, würde das den Herren sicher fette Zugänge auf dem Konto einbringen. Hoffentlich tun sie’s nicht und bleiben der Welt der harten Musik noch lange erhalten.

Ich könnte hier ein Superlativ nach dem anderen raushauen, und ein Song nach dem anderen in den Himmel loben um meine Begeisterung mitzuteilen, aber ich hoffe es kommt auch so rüber wie außerordentlich gut mir diese CD gefällt. Nur soviel noch: Hier gibt es nicht einen einzigen Füller, „All In“ ist ein gnadenloser Volltreffer der Extraklasse, alle Tracks haben eine immense Qualität und Wiedererkennungswert. Ein Merkmal, das man bei fast allen Neuveröffentlichungen der letzten Jahre vergeblich sucht. Ausnahmslos alle Songs rocken wie das Mutterschwein. Es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben warum solche Bands nicht mehr Publicity bekommen.

Einen kurzen Moment habe ich mit der Höchstwertung geliebäugelt, aber lassen wir die Kirche im Dorf. Ob ein Album eine 10 wert ist oder nicht wird die Zeit zeigen. Ich hätte wahrscheinlich auch unter Jahrhundertalben wie „Rising“ oder „Appetite For Destruction“ an ihrem jeweiligen Erscheinungstag keine 10 gesetzt und darum tue ich es auch jetzt nicht. Eine dicke fette in Stein gemeißelte 9.5 mit Tendenz nach oben sagt alles. So, jetzt geb’ ich mir noch eine Runde „All In“. Yeah! Let the good times roll! (Patrick)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:53 min
Label: Fastball Music
Veröffentlichungstermin: 18.02.2011

Kategorie: CD-Reviews