Brainstorm - Liquid Monster

Die Jungs von BRAINSTORM haben seit ihrem ersten Album "Hungry" aus dem Jahr 1997 einen außerordentlichen Senkrechtstart hingelegt, so dass das Quintett um Gitarrist Torsten Ihlenfeld und Ausnahmeshouter Andy B. Franck mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Die ersten Jahre nach der Gründung 1989 verliefen zwar zunächst mit recht übersichtlicher Resonanz, spätestens seit das Rock Hard die Band mit ihrem 94er Demo zu den "Newcomern des Monats" kürte, waren BRAINSTORM aber nicht mehr aufzuhalten.
Kontinuierlich konnte die Band ihren Stil festigen und kompositorisch reifen und lieferte so zuletzt 2003 mit ihrem fünften Album "Soul Temptation" eine geniale Metalscheibe ab.
Keine wirkliche Pause gönnten sich Ihlenfeld & Co. nach diesem Erfolg, sondern begannen mit dem Songwriting zu dem nun vorliegenden "Liquid Monster". Eine weitere Steigerung schien fast unmöglich - viel eher stand die Frage im Raum, ob BRAINSTORM es schaffen würden, das hochgesteckte Niveau des Vorgängers zu halten.

Von der ersten Note an werden der Sound und die Power von "Soul Temptation" konsequent fortgeführt - "Worlds Are Comin´ Through" geht kompromisslos "auf die Zwölf" - und über dem treibenden Rhythmus liegt die vielseitige Stimme von Andy, der in jeder Stimmlage kraftvoll rüberkommt.
Ohne sich und die Hörer zu schonen, ziehen BRAINSTORM diesen Sound durch das gesamte Album - "Inside The Monster" weist genauso ein Mörderriff auf wie das (nur eingangs etwas ruhigere) "All Those Words". Letzteres als erste Single auszukoppeln war eine weise Entscheidung - frisst sich die Nummer insbesondere auf Grund des gelungenen Duetts zum Refrain direkt im Gehörgang fest.
"Lifeline" schwingt sich zum schnellsten Track des Albums auf, kann insgesamt aber nicht ganz die Klasse der restlichen Songs erreichen - da ist das mächtig rumpelnde "Invisible Enemy" schon deutlich hitverdächtiger.
Betont ruhig lassen es die fünf Schwaben dann mit "Heavenly" angehen - Akustikgitarre und sanfter Gesang zu Beginn lässt eine BRAINSTORM-untypische Schmalznummer befürchten - aber weit gefehlt - alsbald dreht die Instrumentalfraktion ein wenig auf und Sänger Andy beweist mit seiner Gesangsleistung absolute Oberklasse und verleiht der Nummer ungeheuren Druck und Klasse.
Wieder brachial rumpelnd kommt dann "Painside" durch die Boxen - entpuppt sich ab dem ersten Refrain zudem als überraschend melodiös und eingängig.
Noch etwas mehr am Gas und insgesamt merklich aggressiver ist "Despair To Drown" ausgefallen, nur um mit "Mask Of Life" wieder eine der majestätisch anmutenden Titel mit Monumental-Riff abzufeuern.
Keine weiteren Überraschungen zu erwarten sind von dem erneut flotten aber unspektakulären "Even Higher" und dem in gemäßigtem Tempo groovenden "Burns My Soul".

"Liquid Monster" benötigt einige Durchläufe, um seine ganze Pracht zu entfalten - zunächst bemerkt man kaum Veränderungen zum Vorgängeralbum (was an sich ja schon ganz ok wäre), auf die Spielzeit gesehen erweckt es aber zuerst den Eindruck als sei Herrn Ihlenfeld & Co. nichts mehr eingefallen… spätestens beim erneuten Durchhören entfalten sich dann die neuen Ebenen, die "Liquid Monster" zu einer weiteren Steigerung verhelfen.
Das hochwertige Cover-Artwork sei übrigens auch lobend erwähnt.

Anspieltipps: "All Those Words", "Heavenly", "Mask Of Life" (Naglagor)

Bewertung: 8,5 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:23 min
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 04.04.2005
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