Starbreaker - Starbreaker

Was fällt einem beim Namen STARBREAKER ein?
Ein alter JUDAS PRIEST-Song? Gut, damit ist von offizieller Seite die Basis für die von TNT-Sänger Tony Harnell ins Leben gerufene gleichnamige Band bereits gelegt. Mit Magnus Karlsson von LAST TRIBE schnappt sich ein extrem fähiger Musiker die Gitarre und John Macaluso (Ex-Malmsteen) übernimmt das Drumkit - die Position am Bass wird von einem wahren Workaholic besetzt: Fabrizio Grossi hat schon mit so vielen Größen zusammengearbeitet und diverse Bands produziert - insgesamt stellt das Quartett von STARBREAKER also eine hochkarätige Besetzung dar, die einiges erwarten lässt.
Tony Harnell selbst sagt über das Debüt, dass es "heavy, episch, majestätisch und vor allem melodisch" ausgefallen sei: Melodic Metal, wie die Plattenfirma kurz zusammenfasst - ein Album, was Fans früher PRIEST und QUEENSRYCHE vom Hocker reißen wird.
Nun - dann nehmen wir mal Platz auf eben diesem und legen die Scheibe ein...

"Die For You" beginnt zunächst alles andere als "melodisch" und irritiert direkt zu Beginn auf Grund der konträren Erwartungshaltung - "Lärmteppich" trifft es da schon eher... im weiteren Verlauf zeigt sich allerdings, dass STARBREAKER durchaus die angekündigten Merkmale aufweisen - Harnells Stimme ist eine Klasse für sich, der Härtegrad ist durchaus amtlich - und der Sound für die anvisierte Zielgruppe erstaunlich modern. Deutlich "klassischer" wird es aber bereits mit "Lies", was zur zeitweise mächtig rumpelnden Rhythmussektion glasklare Gitarrenarbeit, eingängiges Songwriting und fast einfühlsamen Gesang bietet. Den ersten Höhepunkt erreicht das Album mit dem äußerst flotten und eingängigen "Break My Bones", das trotz streckenweise eher gemäßigten Vocals druckvoll einschlägt. Auch "Crushed" legt sich mit einem fetten Riff ordentlich ins Zeug, leidet aber leider zu Anfang ein wenig an dem verfremdeten Gesang. Ohne diese kleine Anlaufschwierigkeit aber durchaus ein weiterer Pluspunkt auf dem Album.
Deutlich ruhiger - vor allem durch den ausgiebigen Keyboardeinsatz - lassen die vier es mit "Days Of Confusion" angehen und bauen eine eindringliche Mixtur aus ruhigen Passagen und einschlagenden Riffs auf - dem gegenüber gibt "Transparent" von Anfang an Vollgas und erst "Light At The End Of The World" ist dann leider auf Grund der Unzugänglichkeit und des teilweise "Bryan Adams-Sounds" der erste Durchhänger des Albums.
"Cradle To The Grave" bietet dann angenehme Midtempo-Kost die ohne größere Kanten in den Gehörgang geht, bevor "Underneath A Falling Sky" zunächst erneut den Anschein erweckt, eine Ballade zu sein, aber alsbald ordentlich rumpelt und der Bezeichnung "Metal" (abgesehen vom dünnen Gesang) gerecht wird.
Als straighteste und schnellste Nummer auf "Starbreaker" entpuppt sich "Turn It Off", nur um danach mit dem eher ungewöhnlichen und zeitweise ziemlich spacigen Instrumental "Dragonfly" zu irritieren.
Eine gelungene Symbiose aus Melodie und Heaviness legt der letzte Track "Save Yourself" an den Tag und kann somit zum Ende noch einen würdigen Schlusspunkt setzen.

STARBREAKER haben mit JUDAS PRIEST abgesehen von der Namensanalogie zu dem einen Titel nicht wirklich etwas gemein - zu modern ist der Sound - Tony Harnell beweist aber durchaus fast durchgängig seine stimmliche Klasse und der Sound der Band ist auch nicht gerade von schlechten Eltern. Die ein oder andere dünne, bzw. sperrige Nummer verwehrt STARBREAKER aber dann doch höhere Ehren, insgesamt hat sich hier aber durchaus ein beachtenswertes Grüppchen gefunden, dem man tatsächlich das ein oder andere Ohr schenken sollte.

Anspieltipps: "Break My Bones", "Days Of Confusion", "Turn It Off" (Naglagor)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:27 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 21.03.2005
Kategorie: CD-Reviews