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15 Jahre Freundschaft, 10 Jahre gemeinsames Songwriting - mittlerweile das dritte FINAL FRONTIER-Album - Sänger Rob Moratti und Gitarrist Mladen versuchen, sich im Melodic Rock-Bereich einen Namen zu machen...
"High Tension Wire" hat musikalisch durchaus das Potential, in höhere Regionen aufzusteigen, scheitert aber leider an Robs durchgängig etwas zu dünner Stimme, die wie ein stark kränkelnder Steve Perry (Ex-JOURNEY) klingt und an die man sich erst gewöhnen muss. Hat man diesen kleinen Schönheitsfehler im inneren Ohr kompensiert, entfalten sich durchaus eingängige und fast filigrane Melodien in den Songs - angefangen beim Titeltrack und Opener "High Tension Wire" über das stark JOURNEY-analoge "Two Different Worlds" bis zur ruhigen Ballade "Angel Of The Lake" - allen Songs ist deutlich anzumerken, dass sich Rob und Mladen beim Songwriting offenbar gut ergänzen, denn abwechslungsreich und durchdacht sind die Tracks alle. Der Härtegrad ist naturgemäß recht niedrig angesiedelt und pegelt sich im sanften AOR-Bereich ein (JOURNEY lassen eben doch häufig grüßen). Ein weiterer Vertreter dieser Richtung ist "Beauty And The Beast", das mit über fünf Minuten Spielzeit zwar der längste, aber leider auch gleichzeitig der monotonste Track auf dem Album ist.
Wieder rockiger wird es mit "Hearts On Fire" - und "Hollywood Drama" schafft gar das kleine Kunststück, noch etwas flotter und gleichzeitig ausnehmend emotional zu klingen - ohrwurmverdächtig.
Erneut balladesk geht es mit dem etwas zu schmalzigen "Sunset At Dawn" weiter, bevor FINAL FRONTIER mit "Something More Than This" den rockigsten und straightesten Track des Albums abliefern und damit wieder deutlich punkten.
Bei "Who´s Going To Love You Now" denkt man unweigerlich ein weiteres Mal an die bereits viel zitierten frühen JOURNEY - problemlos könnte der Track auch beispielsweise von "Departure" stammen - was zwar eigentlich nicht übel ist, aber doch eben sehr geklont wirkt.
"Listen To Your Heart" ist wieder etwas eigenständiger aber auch etwas schwachbrüstig, da macht der Bonustrack "Let Me Be The One" zum Abschluss merklich mehr Eindruck, ist der Band hier doch erneut ein sehr eindringliches Stück gelungen.

Bei "High Tension Wire" ist die Bezeichnung "Melodic Rock" perfekt passend - glasklare und eindrucksvolle Melodien ziehen sich durch das Album - in diesem Bereich eine eindeutige Empfehlung - wenn Rob Moratti es schafft, seiner Stimme noch ein wenig an Fülle zu verleihen, steht dem Durchbruch sicher nichts mehr im Wege.

Anspieltipps: "High Tension Wire", "Hollywood Drama", "Something More Than This" (Naglagor)

Bewertung: 7,0 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:45 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 21.03.2005
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