Die üppige Stunde Spielzeit wird recht heavy, aber durchaus funklastig vom Titeltrack "Soul Mover" eröffnet - sehr eingängig, ein wenig schwach, was den Abwechslungsreichtum angeht, dafür aber mit hervorragender Gitarrenarbeit (von Dave Navarro) und einem stimmlich bestens aufgelegten Glenn, der allerdings seine Vorliebe für spontane "Schreie" des Öfteren auslebt.
Ungewohnt rasant dreht "She Moves Ghostly" zu Beginn auf - um sich kurz darauf ebenfalls zu einer sehr interessanten Nummer zu wandeln, die zwar etwas ungewohnt daher kommt, aber durchaus ihre Qualitäten aufweist.
"Back To The Roots" könnte das Motto von "High Road" lauten, denn hier greifen die Jungs riff-technisch tief in die Historienkiste, nicht ohne den Song an sich zeitgemäß aufzupeppen. Gesanglich wirkt Glenn hier allerdings ein wenig arg befremdlich.
Den Spagat zwischen klassischen Riffs und modernem Sound bekommen Glenn & Co. im weiteren Verlauf des Albums besser in den Griff - allen voran das extrem eingängige "Orion" dessen Riff sich kaum jemand wird entziehen können.
Balladen sind denn aber doch nicht so ganz das Ding der Musiker, denn "Change Yourself" läuft zwar musikalisch ganz nett daher, aber Glenn gibt sich doch ein wenig sehr gelangweilt und zieht den an sich - durch die gelungene Melodielinie - guten Song nach unten.
Dass es noch ruhiger (und mitnichten elanvoller) geht, zeigt dann das sich auf sieben Minuten ausbreitende überflüssige "Let It Go".
Den Durchhänger zur Mitte des Albums kann das funkige "Dark Star" wieder weitgehend ausbügeln, ist der Song doch sehr frisch geraten und zeigt einen überaus sangesfreudigen Glenn.
Hervorragend produziert (übrigens mit am Werk ist Frontiers Records Haus- und Hofproduzent Fabrizio Grossi) klingt das abwechslungsreiche "Land Of The Living" - und auch das nachfolgende "Isolation" weiß trotz der eher ruhigen Gesamtstimmung durch mitreißende Passagen zu überzeugen.
Wieder richtig rockig wird es dann mit "Miss Little Insane" - wobei Glenn sich den näselnden Touch hier gerne etwas mehr hätte verkneifen dürfen.
Ein ähnliches Kaliber wie der mächtige Opener ist "Last Mistake" - inklusive der üppigen "Schreie". Nichtsdestotrotz eine sehr gelungene Nummer.
Da bleibt als letzter Track des Albums noch das mit knapp acht Minuten Länge recht epische "Don't Let Me Bleed" als hervorragender Schlusspunkt im Gehörgang hängen.
GLENN HUGHES hat es auf jeden Fall noch drauf - leider reicht es nicht für ein durchweg hochwertiges Album, zu viele kleinere und größere Hänger sind da zu verzeichnen - aber die guten Songs sind dann auch wirklich hervorragend geraten. Den Verkaufswert der Scheibe steigert das recht dürftige Cover-Artwork leider auch nicht wirklich, da bleibt zu hoffen, dass der geneigte Käufer sich tatsächlich im Laden in die Scheibe reinhört, ob man sich die Platte dann auf Grund des guten Drittels perfekter Songs dann zulegt, bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen...
Anspieltipps: "Soul Mover", "Orion", "Miss Little Insane" (Naglagor)
Bewertung: 6,5 / 10