Capilla_Ardiente_Solve_et_CoagulaIn letzter Zeit scheint Doom Metal wieder eine größere Rolle im metallischen Untergrund zu spielen. Besonders das Subgenre Epic Doom, welches von Kappellen wie CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS beherrscht wird, erfreut sich wieder größerer Beliebtheit, denn es gibt immer mehr Bands, die auf schwere Riffs setzten. Neben hoffnungsvollen deutschen Bands, wie zum Beispiel WHEEL, MIRROR OF DECEPTION oder DOOMSHINE, weht auch aus Südamerika frischer Wind aus der Gruft. Genauer gesagt stammt die Formation CAPILLA ARDIENTE aus Chile. Doch Sänger / Rhythmusgitarrist Felipe Plaza Kutzbach und Bassist Claudio Botarro Neira konnten schon bei den Doomern PROCESSION Erfahrung sammeln. Die Leadgitarre und der Drumhocker wurden von Sessionmusikern besetzt: ersteres von Quincy Hevia und auf die Schießbude hat Alejandro Arce eingedroschen. Heraus kam dabei die EP “Solve Et Coagula”.

 

Die in vier Teile beziehungsweise zwei Songs aufgeteilte EP beginnt sehr klassisch mit einem Donnergrollen, wie man es vom BLACK SABBATH - Debüt kennt. Es folgen spacige Gitarren und ein Gesang, der etwas an Johan Lanquist, den Sänger, der 1986 das CANDLEMASS Debüt “Epicus Doomicus Metallicus” eingesungen hat erinnert. Auch der hohe Schrei sitzt und eine geniale Gitarrenmelodie ertönt. Stampfend und von erhabenem Gesang getragen packt einen “Solve (part I: Materia Vvlgar, part II: Disolvción)”.
Das Gitarrensolo in der Mitte des Songdoppelpacks atmet ein wenig den orientalischen Stil von SOLITUDE AETURNUS. Gegen Ende des Stückes wird auch wieder ausgiebig auf der Sechssaitigen soliert, bevor man in den Stampfpart zurückkehrt und den fast 14 Minuten langen Song ausklingen lässt.

Das zweite Stück “Coagula (part III: Phoenicopervs, part IV: Coagvlación)” startet mit säuselndem Wind und Kirchenglocken, bevor eine clean gespielte Gitarre dazu spielt und dann die restlichen Instrumente einsteigen, um ein kolossales Doomriff auf den Hörer loszulassen. Nach circa zweieinhalb Minuten setzt der Gesang ein und das erste Gitarrensolo lässt auch nicht lange auf sich warten. Düster - atmosphärisches CANDLEMASS - Riffing gepaart mit sehnsüchtigen Vocals und einem von flott gespielter Doublebassdrum eingeleiteter Part, machen auch den zweiten Song zu einem Erlebnis.

Die EP ist zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern punktet durch genug Abwechslung in den beiden langen Songs, von denen auch der zweite fast elf Minuten lang zähflüssigen, heavy Hörgenuss verspricht. Viel mehr, als eine Empfehlung kann man für diese starke EP nicht aussprechen. Sie ist lang(sam), atmosphärisch, düster, schwer, man bekommt tollen Gesang, kraftvolles Drumming und feine Gitarrenarbeit zu hören. Ein ganz heißer Tipp für alle Doomköpfe! Hoffen wir, dass die Chilenen schnell ein Album nachlegen und vielleicht das ein oder andere Doomfestival in unseren Breitengraden spielen werden. (Kevin)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 2
Spielzeit: 24:08 min.
Label: NSP / Eyes Like Snow
Veröffentlichungsdatum: 03.09.2010

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