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Das neue Jahr könnte nicht besser beginnen - die Speerspitze des "Teutonen-Metals" namens GRAVE DIGGER schickt ihr neuestes Werk in die Plattenläden - gut anderthalb Jahre nach dem letzten überragenden Output "Rheingold" ist es kaum verwunderlich, dass auch das neue Werk "The Last Supper" mal wieder ein Konzeptalbum geworden ist. "The Last Supper" beschäftigt sich mit keinem geringeren Thema als dem "letzten Abendmahl" und allem, was danach geschehen ist, bzw. geschehen sein könnte...
GRAVE DIGGER sind mit den Jahren gereift - aber erst seit Manni Schmidt vor einiger Zeit zum "Reaper" Chris Boltendahl gestoßen ist, haben die Jungs ein neues Level erreicht - GRAVE DIGGER sind in ihrem Sound deutlich gereift, klingen ausgefeilter - und haben dennoch kaum etwas an ihrer brachialen Power verloren. Insbesondere Mannis Gitarrenarbeit bereichert den erstklassigen Sound der Band nicht unerheblich.

Zum guten Ton gehört es seit langem, dass GRAVE DIGGER ihre Alben mit einem ruhigen Intro einläuten - so auch dieses Mal mit "The Passion" - kurz danach gibt sich auch der Titeltrack "The Last Supper" noch ausnehmend gemäßigt - explodiert aber bereits nach wenigen Takten in eine an Heaviness kaum zu überbietende Midtempo-Nummer mit Ohrwurmcharakter - allein mit diesem Titel hätten sich Boltendahl & Co. eine glatte 10 verdient - auch wenn sie gegen Ende ein wenig IRON MAIDEN-mäßig den Refrain etwas zu ausgiebig wiederholen.
Bis zum absolut allerletzten pressen GRAVE DIGGER das Gaspedal mit "Desert Rose" durch um danach mit "Grave In The No Man's Land" wieder einen mächtig groovenden Midtempo-Kracher erster Kajüte abzuliefern.
"Hell To Pay" rockt wieder in gehobenen Geschwindigkeitsregionen und braucht sich vor Klassikern wie "Heavy Metal Breakdown" live sicher nicht zu fürchten.
Ebenfalls recht rasant und fett brettert "Soul Savior" einher und schafft es dennoch, einen gewissen Touch an Melodie zu bewahren.
Nanu? "Crucified" wird doch nicht etwa eine Ballade werden wollen? Mitnichten - beginnt die Nummer zwar extrem ruhig, wächst der Titel alsbald zu einem weiteren schwer majestätisch groovenden Hammer.
Durchaus hochwertig, aber in der Klasse der restlichen Songs fast unbemerkt rockt "Divided Cross" vor sich hin (insbesondere das Gitarrensolo macht was her) - um dann mit "The Night Before" einen weiteren ausgefeilten und mitreißenden Nackenbrecher aus der ersten Reihe abzufeuern und sich mit "Black Widows" sogar noch weiter zu steigern.
Keine Ruhepause gönnen GRAVE DIGGER sich und den Fans, denn auch "Hundred Days" bleibt mit Bleifuss auf dem Gas - erst der letzte Track "Always And Eternally" entpuppt sich zumindest als Balladen-Pendant, auch wenn Chris seine Stimme nach wie vor extrem rauchig einsetzt.

GRAVE DIGGER verwundern mich mit jedem Album auf's Neue - schon bei "Rheingold" war ich erstaunt, dass sie "The Grave Digger" noch toppen konnten - aber mit "The Last Supper" ist den Jungs zu Jahresbeginn eine Granate par excellence gelungen, an denen sich das ganze Jahr 2005 über der Rest der Branche die Zähne ausbeißen dürfte.

Anspieltipps: "The Last Supper", "Grave In The No Man´s Land", "Black Widows" (Naglagor)

Bewertung: 9,0 / 10



Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 51:58 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 17.01.2005
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