Insidious Disease - Shadowcast

cover_artwork160.jpgWenn einen ganz bestimmte Bands oder Stilarten ein Leben lang begleiten und immer wieder von neuem begeistern können, dann folgt man gerne dem Drang, diesen Bands in Form einer eigenen musikalischen Interpretation Tribut zu zollen. Nicht dass man mit der eigenen Formation bzw. Stilrichtung unzufrieden wäre, aber dennoch kann man dort mitunter nur begrenzt diese Einflüsse verarbeiten. Was liegt also näher, als sich Mitmusiker gleicher Gesinnung zu suchen und eine Allstarband ins Leben zu rufen? So geschehen bei INSIDIOUS DISEASE, der jungen Death Metal-Formation, die aus altbekannten Gesichtern besteht: Gegründet von Silenoz (DIMMU BORGIR) und Jardar (OLD MAN'S CHILD) nahm man sich Tony Laureano (ex-NILE) an die Schießbude und verstärkte sich mit Vollzeitmusiker Shane Embury (u.a. NAPALM DEATH) und schließlich mit Marc Grewe am Mikro, der nach seinen experimentellen Ausflügen mit MORGOTH schon fast zu den Totgeglaubten zählte.

Aber gerade die Vocals können hier überzeugen, auch wenn man vielleicht nicht mehr daran glaubte, dass Grewe diesen Gesangsstil überhaupt noch gutheißt. Die Platte greift einem von der ersten Sekunde an so was von ans Gemächt, dass man sich schnell wieder in die Anfangszeit des extremen Death Metals versetzt fühlt. Aber damit nicht genug: ruckartig wird man hier durch alle Vertreter dieses Genres geschubst, von Old School bis New School.
Hier hört man alte PUNGENT STENCH ebenso raus wie groovige ASPHYX bzw. HAIL OF BULLETS, die Melodien bedecken den ganzen Körper mit Gänsehautattacken, bleierne Tränen schießen einem in die Augen bei diesem Potpourri aus Death, Grind, Crust, Black, Punk und anderen schwarzen Leckerbissen. Der Todesmetallbomber überfliegt sämtliche Hauptquartiere teils in Überschallgeschwindigkeit , von Florida nach Göteburg, quer durch deutsche Lande über Holland nach Skandinavien und wieder zurück.

Hier gibt es kein Zweifel: diese Truppe weiß, was die Qualität ihrer heldenhaften Vorbilder ausgemacht hat und immer noch ausmacht. Der krönende Abschluss in Form des Instrumentals „Abandonment“ hinterlässt ein schmerzliches Abschiedsgefühl, denn magere 37 Minuten sind einfach nicht genug für eine hungrige Meute gierend nach alter Todesmetallschule. Hier wird von den Anfängen bis zur Neuzeit des Death Metals alles in Fleißarbeit aufgearbeitet.

Ein All-In-One-Paket erster Güte, das man nur jedem Death Metal Fan der ersten Stunde nahe legen kann. Selbst Neueinsteiger bekommen hier in kompakter Form eine Lektion todesmetallischer Art erteilt. Somit kann man erneut Multitalent Shane nur bezeugen, dass alles, was er anpackt, immer von hoher Qualität ist. Aber auf „Shadowcast“ hat sich wirklich jeder seine Sporen verdient. Meine Hochachtung! (Jochen)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 36:38 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 09.07.2010

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