Polen boomt. Zumindest, was Metal-Exporte angeht. Gerade auf dem Extrem-Sektor haben sich Bands aus dem Windschatten der Zugpferde BEHEMOTH und VADER gelöst und ihre eigene Vision der Extreme geformt.

So auch EMPTY PLAYGROUND aus Poznan, die seit rund sechs Jahren bestehen und nach zweien EP´s nun das Debüt "Under Dead Skin" auf Plastik gebrannt haben.

Durch die Hinzunahme von Samples und elektronischen Spielereien kann man EMPTY PLAYGROUND sicherlich nicht als puren Death Metal bezeichnen; hier kommen einige weitere Einflüsse hinzu, die in vielerlei Hinsicht die musikalische Extreme erweitern.

Im Groben könnte man es so beschreiben: Den Stilmix zwischen Todesblei, Samples und Industrial-Elementen, den FEAR FACTORY auf "Soul Of A New Machine" anno 1992 innovierten, transferieren EMPTY PLAYGROUND ins neue Jahrtausend und fügen diesem SLIPKNOT-artige Grooves und Fiepereien hinzu; nur Wechselgesang à la Burton C. Bell gibt´s nicht, was auch gleichzeitig das Hauptmanko der Band ist:
Nicht, dass ich mir Melodie wünschen würde, nein, aber das ewig gleichförmig gedoppelte Grunzgekreische geht einem nach ner Zeit ganz simpel auf den Senkel! Kaum Dynamik, keine Nuancen, brüllgrunzplärr, 52 Minuten lang. 

Musikalisch geht der Stilmix aber völlig in Ordnung; Das brutale Geprügel wird durch die groovigen Parts aufgelockert ("Morning Of The Beast" oder "We Illuminate") und kloppt insgesamt anständig auf´s Mett. 
Auch wenn mit den Samples und Interludes im Weiteren übertrieben wurde (zwischen JEDEM Song gibt es einen "Enter Room X"-Sequel; das führt eher zur noch größeren Inhomogenität als die Story voranzubringen), haben EMPTY PLAYGROUND Potential.
Dies gilt es für weitere Releases zu kanalisieren und noch ein wenig mehr auf die Feinheiten zu achten, dann kann´s noch was mit dem nächsten Polska-Export werden! (Brix)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 19
Spielzeit: 52:36
Label: Witching Hour Productions
Veröffentlichungstermin: 26.03.2010