Suidakra - Emprise To Avalon

suidakra_-_emprise_to_avalon.jpgRe-Releases sind an sich ja ne wunderbare Sache. Zumindest in den Fällen, dass man eine Band für sich erst relativ spät entdeckt hat und gewisse Alben entweder gar nicht mehr oder nur noch sehr schwer zu bekommen sind. Dieser Fall trifft voll und ganz auf das nun erschienene Re-Release von „Emprise To Avalon“, das fünfte Studioalbum der deutschen Melodic-Deather SUIDAKRA, zu. Seit nunmehr 16 Jahren rocken die Monheimer bereits durch die Welt und weisen mit neun Studioalben und einer DVD zum 15-jährigen Jubiläum ein ziemlich großes Repertoire auf. Der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der Band steigt zwar von Album zu Album, aber dennoch spielen sie leider immer noch nicht in der obersten Liga mit. Völlig zu Unrecht, denn das Songmaterial lässt seit jeher nichts zu wünschen übrig und kann sich locker mit der weltweiten Konkurrenz messen. Das soll aber nun nicht unser Thema sein, denn viel interessanter ist doch die Frage was sich in all den Jahren bei den Herren getan hat, wie SUIDAKRA früher klangen und ob es sonstige Neuerungen bezüglich des Re-Release von „Emprise To Avalon“ gibt.

Bezüglich spektakulären Features, Bonus oder Sonstigem muss ich jeden Fan oder diejenigen, die es noch werden wollen, allerdings komplett enttäuschen. Keine Bonustracks, keine Neuaufnahmen. Tatsächlich effektiv dasselbe Album, wie es im Jahre 2002 das Licht der Welt erblickte. Wer sich also bereits stolzen Besitzer dieses Werks nennt, dem sei gut daran getan bei diesem zu bleiben.

SUIDAKRA haben seit jeher ihren eigenen Stil, dem sie eigentlich in ihrer ganzen Discographie mehr oder minder treu blieben. Geboten wurde schon immer erstklassiger Melodic-Deathmetal, welcher mit einer Prise Folk gewürzt wurde und von regelmäßigen Wechseln ruhiger inniger Parts und schönem melodisch gehaltenem Todesblei profitiert. Auch ein großer Anteil klassischen Heavy Metals ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen.

„Emprise To Avalon“ war zu der damaligen Zeit die absolut logische Konsequenz aus dem Vorgängeralbum „The Arcanum“. Wieder einmal setzte man sich thematisch mit Mythen und Sagen auseinander, welche in diesem Fall die Legende um König Artus und Avalon erzählten. Das Album startet durch „Darkane Times“ mit schnittigen fesselnden Riffs und weiß Melodie mit der nötigen Härte zu verknüpfen. Es bildet sich sofort ein Ohrwurmcharakter. Im Vergleich zu den neuen Werken habe ich persönlich das Gefühl, dass das Riffing auf „Emprise To Avalon“ noch etwas rabiater war, wenn auch nur minimal, dafür aber nicht ganz so eingängig und rund wie die Songs der neuen Tage klingt.

SUIDAKRA sind von Album zu Album definitiv gewachsen, doch auch die älteren Scheiben können mit absoluter Finesse glänzen. Bestes Beispiel hierfür sollte wohl der Klassiker „Pendragon´s Fall“ sein, welcher auch immer wieder live für wahre Glücksgefühle sorgt. Gerade dieser Song zeigt, dass die Monheimer noch immer das richtige Händchen für Musik hatten. Eingängige Melodien, markerschütternde Shouts, Folkanteile, bei denen sich so manche Bands, die sich als Folkmetal deklarieren, durchaus eine Scheibe abschneiden könnten. Doch dem nicht genug, auch mit komplett ruhigen Songs, die rein von wunderbaren sanften Melodien dominiert werden wie „Dinas Emrys“, „The Spoils Of Annwn“ oder „And The Giants Dance…“ können auf „Emprise To Avalon“ zur Verzückung verführen.

Hier haben SUIDAKRA ein Album auf den Markt geworfen, das es wirklich wert ist als Re-Release wieder in den Handel zu kommen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Silberling keine Schwächen aufweist, doch diese sind nicht allzu gravierend. Wenn ich es beispielsweise nicht besser wüsste, so würde ich sagen, dass der cleane Gesang noch durchaus verbesserungswürdig ist, doch dieses Manko wurde bereits längst behoben.
Also liebe SUIDAKRA Fans: Wer „Emprise To Avalon“ noch nicht sein Eigen nennen kann, hat nun endlich wieder die Gelegenheit dafür.
Freunde von Melodic-Deathmetal, die bisher immer noch nichts von den Monheimern gehört haben, sollten nun aber wirklich endlich mal zugreifen, es lohnt sich. (Sebastian) 


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:09 min
Label: Wacken Records
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

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