Autumnal Reaper - Rise of the Raging Death Hell yeah, hier wird von der ersten Note an direkt klar, wohin die Reise geht. Und zwar nehmen uns die vier Holländer mit auf einen Trip in die Region, wo der düstere und blasphemische Elchtod regiert, der sich auch nicht vor Black Metal-Einflüssen scheut.
Schon direkt der abwechslungsreiche Opener macht deutlich, dass Vergleiche zu DISSECTION, NECROPHOBIC oder UNANIMATED nicht unangebracht sind. Doch man geht noch etwas weiter und kopiert die Götter nicht einfach, sondern vermengt diesen unverwechselbaren Stil mit eigenen Elementen, die stellenweise dem amerikanischen oder nichtschwedischen Euro-Death Metal entlehnt sind. 

Dass zwischendurch durchaus MORBID ANGEL mäßige Parts hervortreten, kommt auch nicht von ungefähr, hat doch Ex-MORBID ANGEL/Ex-NOCTURNUS-Drummer Mike Browning einige Vocals und Keyboard-Passagen beigesteuert.
Zwischendurch kommen auch vermehrte Blastbeat-Parts vor, wie man sie z.B. von dänischen Baller-Kommandos ala EXMORTEM, PANZERCHRIST oder INIQUITY kennt. Im Titelsong geht man sogar so weit, dass man im Mittelpart einen typisch amerikanischen Slam-Part inkl. Doublebass-Rattern und extrem tiefen Vocals zitiert.

Nichtsdestotrotz regiert aber zu gut 60% der rasende, Old School-Schweden Death Metal mit seinen Melodien und Black Metal-Einflüssen, was im Endeffekt eine hochexplosive Mischung ergibt, die man in dieser Form nicht alle Tage hört.
Dass die Jungs bereits seit 1991 im Geschäft sind, merkt man dem ausgereiften Songmaterial und den technischen Fähigkeiten aller Bandmitglieder direkt an und man darf sich wundern, dass man es in 19 Jahren Bandgeschichte mit diesem neuen Hochkaräter gerade mal auf drei Alben gebracht hat.
Auf jeden Fall scheint sich in dieser langen Zeit eine Menge an Wut aufgestaut zu haben, die sich in diesem formidablen „make it or break it“-Album perfekt kanalisiert.

Auch soundtechnisch kann man auf voller Linie überzeugen, knallen die neun Stücke der vier Arnheimer mit einem fetten, drückenden Sound aus den Boxen, der einen sofort an den Eiern packt und 44 Minuten lang nicht mehr loslässt.
Anspieltipps sind der epische, mächtige Opener „Full Moon ExScythement“ und der erst groovige und dann rasende Hassbatzen „Realms Of Gold, Inhabitants Of Greed“, den auch NECROPHOBIC nicht hätten besser machen können.
Wirklich unglaublich, dass man von den Jungs noch nicht viel gehört hat, trifft das Quartett doch den Zahn der Zeit und schafft es perfekt den schmalen Grat zwischen Moderne und Tradition zu beschreiten.
Fans der genannten Referenzbands dürften auf jeden Fall nicht enttäuscht sein und auch Black Metal-Jünger, die gerne mal eiskalte Melodien im fetten Soundgewand hören möchten, sind eingeladen sich dieses fette Album einmal zu Gemüte zu führen. (Leimy)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:00 min
Label: Apollon Records
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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