Inhume - Moulding The Deformed

inhume_-_moulding_the_deformed.jpgBereits seit 1994 prügelt sich das niederländische Quintett von INHUME durch den Death/Grind Underground. Ursprünglich bildete sich die Combo als harten Neuner, doch recht schnell wurde die Besatzung auf zunächst sechs hartgesottene Männer dezimiert und dann schließlich beschränkte sich wohl alles auf einen fünfer Kern. Seitdem bringen die Niederländer in mehr oder minder regelmäßigen Abständen neues Material auf den Markt, seien es Full-Length-Alben oder doch eher Split EP´s, die sie mit anderen Vertretern des Genres veröffentlichen.
Die Musiker von INHUME sind also keineswegs neu im Geschäft und sind oder waren auch in diversen bekannteren Bands beschäftigt. Genannt seien hierbei mal ASPHYX, GOD DETHRONED, CLITEATER oder SINISTER.
Nun haut der Fünfer ein weiteres Album mit dem Namen „Moulding The Deformed“ auf den Markt, was wieder ein typisches Death/Grind Brett ist. Bleibt also nur noch zu erörtern ob der Silberling einem wahren fleischigen Happen gleicht und unter Fans gierig aufgenommen wird...

„Moulding The Deformed“ startet mit „Deadbeat“ in ein 14 Track starkes Grindgewitter. Hier wird gerumpelt, wo es nur geht, und jeglicher Aggression freien Lauf gelassen. Nach kurzen Introeinschlägen Seiten der Drums wird sogleich losgeblastet als gäbe es kein Morgen mehr. Schnell gesellen sich die zwei Schreihälse der Band dazu und fabrizieren ein Growlspektakel der besonderen Art. Durchdringende Härte und Hass werden hier in voller Breitseite auf den Hörer losgelassen.
Einen wirklichen Wert auf technische Versiertheit, progressive Frickeleien oder auch Melodielinien wird absolut keinen Wert gelegt. Hier wird nur geschrammelt und gerumpelt bis der Arzt kommt.

Während bei „Deadbeat“ noch eher der brutale Deathmetal dominiert, folgt in „Pandemic“ die deutlich grindlastigere Antwort. Hier fesselt ein absoluter Groove das Gehör und bewegt durch seine simple Struktur absolut zum mitmachen.
Dieser Wechsel aus Death- und Grindlast bestimmt das gesamte Album und genau hier haben wir auch schon einen enormen Knackpunkt. Der Monotoniecharakter von „Moulding The Deformed“ ist eindeutig zu hoch. Die Songs knallen zwar auf Anhieb ordentlich in die Birne, aber es ist leider einfach nichts Spektakuläres. Durchgehendes Geschrammel und aggressive dunkle Vocals bieten eindeutig zu wenig Abwechslung, um bei der Stange zu halten.

Zwischendurch vermisst man doch sehr stark technische Feinheiten, komplexere Strukturen und auch deutlich mehr Abwechslung in den Vocals, welche man mit zwei Leuten am Mikro doch durchaus hätte erreichen können. Stattdessen hat man fortwährend das Gefühl, als wäre der Gesang lediglich darauf bestrebt, die tiefste Tonlage im DYING FETUS Stil zu halten. Da wird leider sehr schnell Langeweile breit.

„Moulding The Deformed“ ist keineswegs ein schlechtes Album. Für zwischendurch sein Rumpelbedürfnis zu befriedigen geben INHUME schon einiges her. Doch wie gesagt fehlt es an Feinheiten, um einen bei der Stange halten zu können. Fans von eher „stumpfsinnigem“ Death/Grind, die keine großartige Abwechslung brauchen und auch nicht unbedingt auf technische Finesse aus sind, sondern denen das Geknüppel aus dem Sack völlig ausreicht, werden hier bestens bedient. Wer eher auf eine wahrlich technische Scheibe aus ist, kann durchaus mal ein Ohr riskieren, jedoch glaube ich, dass dann schnell Langeweile aufkommt und man wohl lieber auf andre Vertreter des Genres zurückgreifen sollte. (Sebastian)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 36:37 min
Label: War Anthem Records
Veröffentlichungstermin: 12.03.2010

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