Alan Parsons - Eye 2 Eye - Live In Madrid

alan_parsons_-_eye_2_eye_-_live_in_madrid_artwork.jpg ALAN PARSONS machte sich n seiner Karriere vor allem als Studiotechniker und Soundtüftler einen Namen. Er war schon als Toningenieur an „Abbey Road“ der BEATLES beteiligt, bevor er mit „Dark Side Of The Moon“ von PINK FLOYD sein Meisterstück ablieferte. Mitte der Siebziger war ihm das nicht genug und zusammen mit Sänger Eric Woolfson gründete er das ALAN PARSONS PROJECT.
Mit der Formation konnte er in den Folgejahren riesige Erfolge feiern, ähnlich wie BARCLAY JAMES HARVEST vor allem in Deutschland. Bis 1987 gingen mehrere Top 20-Hits auf sein Konto, unter anderem das von der ARD-Sendung her bekannte „Lucifer“, bevor sich die Truppe auflöste. Seit 1993 ist Parsons solo unterwegs, wenngleich nicht mehr so erfolgreich. Dafür ist sein neues Line-Up öfter live zu bewundern, denn damit sparte der Mann in seinen früheren Tagen. Ein Dokument der neu entdeckten Live-Qualitäten kommt jetzt unter dem Titel „Eye 2 Eye – Live In Madrid“ in die Läden.

Das wurde bereits 2004 aufgenommen, was ein wenig verwunderlich ist, zumal man seitdem mit „A Valid Path“ einen weiteren Studiodreher eingespielt hat. Ebenso drängt sich die Frage nach der Lokalität auf, der Plaza Mayor in der spanischen Hauptstadt hat zwar historische Bedeutung ist aber nicht der Nabel der Rockwelt.
Eher zu erwarten war, dass man auf den Gigs die alten Zeiten aufleben lässt, bis auf das vornehmlich akustische „More Lost Without You“ stammen alle anderen Nummern aus von den ersten sieben Alben bis zu „Ammonia Avenue“ aus dem Jahre 1984.

Los geht es zuerst einmal instrumental mit „I Robot“, bei dem sich das Synthesizer-Thema über das Pluckern der Sequenzer langsam aber stetig entwickelt und so seine Atmosphäre entfaltet. Beim folgenden „“Can´t Take It With You“ folgen dann die ersten gesungenen Passagen und offenbaren sofort einen Schwachpunkt von „Eye 2 Eye“, denn der klingt streckenweise doch arg dünn und gequält. Zwar teilen sich ALAN PARSONS und P.J. Olsson die Leadgesänge, wirklich überzeugen können beide nicht immer.
Das wird zwar nicht immer so deutlich wie bei erwähntem groovigeren Stück, aber mit der instrumentalen Klasse kann der Gesang nicht mithalten. Nach dem Motto gemeinsam ist man stärker kann man aber bei den Harmonien viel Punkte gut machen. Im Verlauf der Aufnahme sind dann auch einige instrumentale Stücke wie „Sirius“ zu hören, „Lucifer“ fehlt allerdings. Schließlich war der Chef einer der bekanntesten Pioniere der Keyboardtechnologie, wie es sich für einen Studiomucker gehört.

Die schweren Synthieflächen stehen wie in „Damned If I Do“ oder dem orchestral angehauchten „Breakdown“ eindeutig im Vordergrund. Es herrscht eine spannende, konzentrierte, teils düstere Stimmung, die immer wieder von mehr nach vorne gehenden Nummern wie dem TOTO-kompatiblen „I Wouldn´t Want To Be Like You“ oder dem hymnischen „Prime Time“ unterbrochen wird.
Etwas breaklastiger und somit mehr am traditionellen ProgRock präsentieren sich „Psychobabble“ und „(The System Of) Dr. Tarr And Professor Fether“ Für ruhige Töne sorgt die von Synthiestreichern garnierte Ballade „Don´t Let It Show“. Fehlen dürfen natürlich auch die ganz großen Hits wie „Don´t Answer Me“ und „Eye In The Sky“ nicht.

„Eye 2 Eye – Live In Madrid“ zeigt eine glänzend eingespielte Formation, die aber die genannten Schwächen nicht verbergen kann, da war Woolfson doch eine andere Hausnummer. Ebenso störend ist die nicht immer gut eingefangene Live-Atmosphäre, was vor allem an den Ausblendungen zwischen einzelnen Songs und der kaum vorhandenen Kommunikation liegt. Soundtechnisch natürlich auf hohem Niveau, wenn es auch dem ein oder anderen Hörer zu steril klingen könnte. Dennoch ein ansprechendes, wichtiges, weil seltenes Livealbum, welches Prog – und ArtRockfans antesten sollten. (Pfälzer)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 74:05 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

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