NAME - Internet Killed The Audiostar

name_-_internet_killed_the_audiostar_artwork.jpgWarum sich heutzutage noch die Mühe machen, möglichst originelle Bandnamen auszudenken, die nachher doch alle irgendwie gleich klingen? Die Kalifornier von NAME machen es sich ganz einfach wie man augenscheinlich erkennen kann.
Dennoch steckt hinter dem auf den ersten Blick subtilen Namen die Abkürzung für "New Approach To Martyrs Expressions", was das Ganze wieder komplexer aussehen läßt - womit wir auch schon beim musikalischen Aspekt angelangt wären: Denn so ausschweifend der komplette Bandtitel ist, so steht die Musik dem in nichts nach. Zwischen MathCore, Jazz und Blues haben NAME ihre Zelte aufgebaut und campieren sodann nach Herzenslust.

Seit 2003 besteht das Team um die Faraes-Brüder nun und nach einigen EP´s und einer Full-Length-Scheibe hat sich das renommierte LIFEFORCE-Label diesen chaotischen Leckerbissen geangelt - mit Erfolg wie ich meine!
Denn in diesen fast 80 Minuten passiert so viel, daß der Hörer einige Durchläufe braucht, um das komplette Spektrum erfassen und verstehen zu können. Um ehrlich zu sein, ist dies noch nicht mal mir gelungen, obwohl "Internet Killed The Audiostar" (Ein mehr als wahrer Titel, "THE BUGGLES revisited" möchte man meinen, aber eine Diskussion hierüber würde sicherlich den Rahmen sprengen) nun bereits zweistellige Rotationsanzahl im Player hinter sich hat!

Ein ausschweifender Vierteiler namens "Empathic Communicator" hat ebenso seinen Platz wie ein zehnminütiges Opus namens "The Sycophant, The Saint & The Gamefox" welches mit chilliger Lounge-Atmosphäre den Hörer erst auf die falsche Fährte lockt, um ihn dann mit chaotischen, unvorhersehbaren aber dennoch stets nachvollziehbaren Strukturen durchzurütteln. Schnauf! Ein wirklich heftiger Batzen, das! 
Dennoch beherrschen NAME auch die Eingängigkeit: Allein das End-Riff beim Opener "Killer Whales, Man" groovt in fetter DOWN-Manier, das Gleiche passiert in Teil Zwei des oben angeführten Vierteilers, "Bee Bee (Conscious Incompetence)". Dazu gesellen sich so mancher clean-gesungene Part, Ambient-Versätze, Blues-Ausflüge ("Mare") und wasweissichnoch...jedes Detail hier auszuführen, würde mich noch kirrer machen, als "Internet Killed The Audiostar" es ohnehin schon getan hat - wagt euch selbst an dieses mehr als aussergewöhnliche Stück Musik heran!
Was es allerdings mit dem Track "Dave Mustaine" auf sich hat, kann ich aufgrund des kaum verständlichen Gesangs nun nicht nachvollziehen - dem seltsamen Humor des Trios nach wohl eher eine Verballhornung als eine Huldigung...whatever!

Danke, daß es noch Bands gibt, die die Grenzen des Genres clever und mutig zu sprengen vermögen, hierfür ein dickes "Chapeau!" Mit einer Menge Geduld, dem Gespür für aussergewöhnlichen Ideen und der notwendigen Aufgeschlossenheit werden NAME auch euch begeistern können. (Brix)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 77:35 min
Label: Lifeforce Records
Veröffentlichungstermin: 19.04.2010

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