borknagar_-_universal.jpgEs ist immer wieder schön zwischen dem oftmaligen Einheitsbrei des Metals Perlen dabei zu haben, die sich von Album zu Album weiterentwickeln, deren Discographie ein roter Faden ist und man immerzu aufs Neue überrascht und begeistert wird. Auch ist es schön, dass es unter so vielen Bands immer noch Gruppierungen gibt, bei denen man sich wie ein kleines Kind freut, wenn man hört, dass ein neuer Silberling im Anmarsch ist. Das alles trifft aus meiner Sicht auf die Norweger von BORKNAGAR zu. Seit dem Wackenauftritt im letzten Jahr, welcher für mich eine wahre Erfüllung war, sehne ich mich nach dem neuen Output. Es ist mittlerweile gar der achte Silberling, den die Nordmänner auf die Beine gestellt haben und auch dieser scheint dem roten Faden der Bandentwicklung zu folgen.

„Universal“ heißt das neue Scheibchen der Norweger und startet in den ersten Sekunden mit „Havoc“ sehr ruhig. Leichte Klänge umschwärmen das Gehör, um von der einen auf die andere Sekunde in alte blackmetallastige Tage zu verfallen. Im Uptempo brechen die Norweger voran, Frontmann Andreas "Vintersorg" Hedlund keift in Manier alter Tage vor sich hin und kann auch mit seinen anschließenden Growls problemlos überzeugen. Doch der Stil der alten Schule bleibt keineswegs lange erhalten. Nach kurzer Zeit wird der Sound deutlich ruhiger, rockiger und der cleane Gesang weiß wahrlich unter die Haut zu gehen.

Wirklich reinrassiger Blackmetal waren BORKNAGAR ja eigentlich nie wirklich. Von Seiten Andreas "Vintersorg" Hedlunds wurde überwiegend gekeift, aber die Musik war schon immer progressiv geprägt. Doch von diesen alten Tagen ging im Laufe der Discographie immer mehr der Schwarzmetalllast verloren. Sehr zu meiner Freude, denn so wie sich die Norweger entwickelt haben, bieten sie ein schönes Spektrum und verbessern sich von Album zu Album. Gerade auf „Universal“ ging noch einmal ein Stück Blackmetal verloren. Während der Opener „Havoc“ noch überwiegend rumpelt und auch der zweite Track „Reason“ noch ein paar Passagen bereitstellt, so minimiert sich das ganze über den Silberling hinweg doch akut. Man könnte schon eher von progressivem Rock sprechen, in welchen durch die Keyboards durchaus Folkflair erzeugt wird. Es wird zwischendrin zwar nach wie vor gekeift, aber ab einem gewissen Punkt überwiegt der cleane Gesang und die ruhigen und eingängigen Parts.

Absolute Anspieltipps von „Universal” sind „For A Thousand Years To Come“ und “Fleshflower”. Diese beiden Songs heben sich meiner Meinung nach gewaltig von den anderen ab, gehen verdammt gut ins Ohr und wissen mir ihren Refrains einen absoluten Ohrwurm zu erzeugen. Insgesamt ist der Silberling wieder sehr genial geworden. Von Blackmetalparts, über Progressivität und Heavy Rock ist alles drin, was man für ein gutes Album braucht. Abwechslung wird bei den Norwegern groß geschrieben und so wird das Album auch keineswegs langweilig. Freunde von BORKNAGAR werden genau das bekommen, was sie als Nachfolgealbum erwartet hätten. Freunden von progressivem Rock, die auch leichten Blackmetalpassagen nicht abgeneigt sind, kann ich „Universal“ voll und ganz empfehlen. Hört rein, ihr werdet sicherlich auf eure Kosten kommen. (Sebastian)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 46:54 min
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungstermin: 22.02.2010

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