Sieghetnar - Erhabenheit

Sieghetnar – ErhabenheitGerne denke ich zurück an die Zeit, als sich Mortiis von Emperor trennte, um sich künftig seiner ambienten Klangwelt zu widmen, was seinen kreativen Endeffekt in Meisterwerken atmosphärischer Schwarzkunst wie "Fodt Til A Herske", "Anden Som Gjorde Oppror" und "Keiser Av En Dimension Ukjent" fand.
Seitenprojekte wie Fata Morgana und Vond untermauerten die synthetische Vormachtstellung des Norwegers, auch Darkthrone's Fenriz unternahm mit den Neptune Towers einen Schritt in diese Richtung.
In der Zwischenzeit sind die Neptune Towers Geschichte und Mortiis wandelt auf finanziell wohl ansprechenderen Spuren irgendwo zwischen McDonald's und Coca Cola - die gute alte Zeit wirkungsreicher Ambient Music ist vorbei.
Und es ist sicherlich nett gemeint von Akteuren wie SIEGHETNAR und Vinterriket, in eben diese Marktlücke zu schlagen, jedoch bemüht man sich vergebens und windet sich unweigerlich als Abklatsch von Mortiis und Konsorten in einem längst trockengelegten Sumpf mystischer Tonkunst.

Dennoch schiebt SIEGHETNAR, dessen Konzept aus Corpsepaint und Keyboardmusik ich noch nie verstanden habe, nach vier nebensächlichen Alben in Form der MCD "Erhabenheit" schon wieder ein Eisen ins Feuer, welches ohne seinen Glutpunkt zu erreichen zischend erlischt und ohne jede Ambition im Nichts verschwindet.
Vielleicht könnte man einen grossen Wurf landen, würde man sich ein wenig näher an sein Vorbild Mortiis heranwagen und sich nicht mit sprödem Gedudel, dem es gar an Emotionen mangelt, zufriedengeben.
Vielleicht ist die Synthie-Ambient-Ära aber schlicht und einfach ein geschlossenes Buch, dessen Kapitel und einzelne Seiten man in ihrer Einsamkeit seiner Hörerschaft heute nicht mehr unter die Nase zu halten braucht.
Für mich funktioniert weder "Erhabenheit", noch SIEGHETNAR an sich.
Da nützen auch die gebrechlichen Gitarrenwellen nichts, die man in seiner kreativen Verzweiflung zwischen die Tastentöne gewoben hat.

Und im Falle, dass ich mit meinem Geschmack vielen Freunden der Band auf den Schlips getreten haben sollte, so bedauere ich dies zutiefst und verzichte auf weitere Ausführungen zu einer Scheibe, die als leblose Hand aus dem Treibsand der ambienten Nostalgie ragt... (Bluttaufe)

Bewertung: 3 / 10

Anzahl der Songs: 1
Spielzeit: 33:23 min
Label: Ashen Productions
Veröffentlichungstermin: 18.03.2009

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