Selten ist es im Viking Metal ein breiter Grat zwischen Spitzenklasse und Dudelei. Dieser Tatsache dürften sich auch ADORNED BROOD, eine echte Dauerbrenner-Truppe der ersten Stunde, Zeit ihrer bisherigen Karriere bewusst gewesen sein.

Gerade ihr Erstling "Hiltia" ist zumindest meiner subjektiven Empfindung nach einer gewissen Meilenstein-Ebene nicht zu entheben, die Folgewerke folgten dem Debut, wenn auch mitunter nicht vom selben authentischen Geist beseelt, was aber ebenfalls auf subjektivem Empfinden beruht.
Objektiv fahren die Langspieler, zu denen auch der vorliegende, wiederveröffentlichte Silberling "Asgard" zählt, einiges auf und finden sich metaphorisch sicher ikonengleich an den Wänden so manches Proberaums.
Geschickt hält sich das Gleichgewicht von Gediegenheit und Aggression auch innerhalb der einzelnen Songs, dasselbe gilt für das Verhältnis von männlicher und weiblicher Mikrofonarbeit, wobei die Dame vermehrt dafür zuständig zu sein scheint, dem munteren Treiben ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Anders die Stimmbänder von Frontmann Teutobod Frost, die ein ums andere Mal die gelegentlich aufkommende Lagerfeuerromantik im Keim ersticken und die rotierende Streitaxt erahnen lassen.

Gefällig bewegt man sich eine reichliche dreiviertel Stunde lang in den Gefilden seichter Flötentöne, die sich vom dominanten Tieftöner und den schneidenden Gitarren anreichern lassen und dem Viking Metal seinen notwendigen Anflug angenehmer Dudelei mitgeben.
Und solange sich Gedudel so mitreissend anhört wie „Asgard“, bin ich mit von der Partie. (Bluttaufe)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:37 min
Label: Black Bards Entertainment
Veröffentlichungstermin: 09.10.2009