corroded_-_eleven_shades_of_black_cover.jpgGrimmig schauen sie drein, die fünf korrodierten Jungs aus Schweden - Tattoos, Bärte, stramme Körper. Auch wenn etwa ihr Sound diesem Klischee entspricht, erwartet einen jedoch eine radiotaugliche Mixtur aus hartem Rock und schwerem modernem Mainstream. Das soll jetzt keinerlei Abwertung sein, „Eleven Shades Of Black“ ist sehr kompakt und fast schon heavy und kommt stark und mitreissend rüber. Was allerdings direkt überaus positiv auffällt, ob man diese Art von Musik mag oder nicht, ist zweifelsohne der Gesang. Ob hart oder zart, wütend oder melancholisch, Jens Westin ist auf jeden Fall ein Ausnahmesänger. Seine „rasiermesserscharfe Stimme“, wie es in der Bandinfo heisst, steht bei jedem Song über allem. Live wird sich zeigen, ob er wirklich stimmlich überzeugen kann, aber ein gebührender Respekt für den, der solch komplexe Gesangsstrukturen hinbekommt und dabei auch noch Gitarre spielt.

Warum es unbedingt drei Klampfer sein müssen, weiss ich nicht, die Musik wäre auch mit Normalbesetzung ausreichend versorgt. Aber genau das, nämlich die Gitarrenarbeit, haben sich CORRODED sehr zu Herzen genommen. In der Kombination mit dem starken Gesang, dem treibenden Schlagzeug und den abwechslungsreichen Keyboard- und Sampleeinstreuungen gelingt es dem Quintett schnell, die verdiente Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die 13 Songs haben einen abwechslungsreichen Ohrwurmcharakter, auch wenn sie sich doch vom üblichen Radiounrat deutlich abheben. Ich jedenfalls wäre froh, es gäbe mehr solcher Acts im Äther.

In Schweden haben die Burschen bereits Hitdimensionen erreicht, ihre Singleauskopplung „Time And Again“ läuft zumindest durch die skandinavischen Stationen, das Album schießt schon gleich nach Veröffentlichung ganz nach oben in den schwedischen Charts, und zu guter Letzt verwendet auch noch die Fernsehstation TV4 ihre Singleauskopplung als Promotrack für ihren Blockbuster „Survivor“. Was will man mehr?

CORRODED haben es auf jeden Fall seit ihrer Gründung 2004 geschafft, alles richtig zu machen, um sich Gehör zu verschaffen. Auch wenn es etliche solcher Bands gibt und geben wird, werden es die Schweden dadurch immer ein bisschen leichter haben als andere, Erfolge zu verbuchen, da sie als würziges Klößchen in der faden Radiosuppe immer oben schwimmen und somit anderen Bands ständig einen Schritt voraus sein werden. Es lohnt sich also, die Karriere dieser Band weiter zu verfolgen. (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 53:27 min
Label: Ninetone
Veröffentlichungstermin: 2009

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