Atreyu - Congregation Of The Damned

atreyu_-_congregation_of_the_damned.jpgMittlerweile sind zwei Jahre vergangen seit ATREYU eines ihrer erfolgreichsten Alben veröffentlichten. "Lead Sails Paper Anchor" schlug ein wie eine Bombe und konnte bereits zu Beginn eine Top-Ten Platzierung in den amerikanischen Billboard 200 Charts verbuchen. Bereits 2008, also noch nicht ganz ein Jahr später, gab es ein Re-Release des Albums, das als "Lead Sails Paper Anchor 2.0" erschien. Mit dabei waren nun unter anderem zwei neue Bonus-Tracks, eine DVD und ein digitales Booklet. Dem eingefleischten Fan dürfte aber seit dieser Zeit nicht entgangen sein, dass sich ATREYU von der Emo-/MetalCore Schiene zurückgezogen haben, um ein Stück weiter gen Mainstream zu rücken. So ganz zu überzeugen wusste das Konzept nicht und so stellt sich bei ihrem neuen Release "Congregation Of The Damned" die Frage, was nun passieren wird: Wird es wieder mehr Emo-/Screamo-Elemente geben, oder sind die Buben nun endgültig dem Weichspüler-Gedudel verfallen...?

 

Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Der Opener "Stop! Before It's Too Late" klingt alles andere als Mainstream: Zornig, als wäre nie etwas gewesen, wird einem  "Kill! Kill! Here tonight, 'till the skies are black and the rivers dry" entgegen geschmettert. Immer wieder blitzen die EmoCore-typischen Gitarrenelemente, die schon einwenig an die Musikschmiede von BILLY TALENT erinnern, auf und lassen den Song zum Aushängeschild des Albums werden. Eingänig, fast schon zu viel des Guten, geht es mit "Bleeding Is A Luxury" weiter, das gegen Ende mit orchestralen Klängen aufwartet, die gepaart mit knackigen Gitarren-Riffs, zu überzeugen wissen. Auch nach mehrmaligen Hören, weiß ich nicht, was ATREYU dazu getrieben hat einen Song wie "Congregation Of The Damned" zu schaffen. Für mich klingt er, als wäre er tief aus der PowerMetal-Kiste hervorgekramt und einwenig mit Core-Firlefanz versetzt. 'Raise your fist up in the air'... ähm... ja so oder so ähnlich ;)

Seichter und beschaulicher gehen die Jungs um Fronter Varkatzas dann wieder in "Coffin Nails", "Black Days" und "Storm To Pass" zu Werke. Heavier als im Vorgänger Album, aber deutlich auf den Mainstream zugeschnitten, könnten daraus Auskopplungen entstehen, die man das ein oder andere Mal im Radio zu hören bekommen könnte. Wirklich viel bleibt dann auch nicht mehr übrig. Die restlichen Songs auf dem Silberling bieten wenig Neues und sind ohne Weiteres untereinander austauschbar. Mit "Wait For You" wird dann zum Abschluss des Album noch einwenig "Backstreet Boys" Feeling versprüht, das bei mir unweigerlich einen Würgreiz hervorruft. 

Alles in allem bleibt ein Album das weder Fleisch noch Fisch ist. So richtig vermag ich das Album weder in die Mainstream- noch in die Emo-Ecke zu schieben. Immer wieder findet man Leadgitarren in den Songs, die das Geschehen zusammenhalten und einen zum Träumen einladen. Wäre es nicht ATREYU könnte man meinen irgendeinen neuartigen PowerMetal-Abkömmling vor sich zu haben, der nicht so ganz zu überzeugen weiß.

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 48:36 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 23.10.2009

Kategorie: CD-Reviews