Mandragora Scream - Volturna

mandragorascream_volturna.jpgWenn eine Band bereits zwei Alben über Nuclear Blast veröffentlicht hat, „Fairy Tales From Hell's Caves“ (2001) und „A Whisper Of Dew“ (2002), und inzwischen beim feinen schwäbischen Label Massacre gelandet ist, sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass die nicht so übel ist. Pustekuchen! Die italienische Dark/Gothic Band MANDRAGORA SCREAM ist richtig übel, oder besser gesagt das, was sie auf ihrem inzwischen vierten Studioalbum „Volturna“ abliefern, ist es. Da hilft auch die nett anzuschauende Frontlady Morgan Lacroix nicht weiter...

...denn singen kann die nicht! Und da wir uns immer noch in der Kunstform der Musik und nicht des Films bewegen, sind das nicht gerade die besten Voraussetzungen. Bitte nicht beleidigt sein Madame Lacroix, ihre drei Begleitmusiker machen an ihren Instrumenten auch nicht mehr her. Selbst das wäre noch zu verschmerzen, wenn MANDRAGORA SCREAM griffige Songs hätten oder zum tanzen verleiten würden, eine Sache für die dieses Genre wie kein anderes steht, aber weder das eine noch das andere mag ihnen gelingen.

Insgesamt befindet sich auf „Volturna“ eine stattliche Anzahl von sechzehn Songs, dummerweise nur kann ich euch selbst nach dreimaligem Hören keinen einzigen ans Herz legen. Es gibt einfach keinen Song, den ich auch nur ansatzweise gut finde, und das kommt bei mir nur alle Jahre lang mal vor. Dafür kann ich euch locker eine handvoll Songs nennen, die ihr nie anzuchecken braucht, oder höchstens um euch mal wegen der geballten Miesheit zu amüsieren. Neben so „tollen“ Eigenkompositionen wie „The Circus“, „A Chance From Him“ oder „The Seagulls Creed“, fallen darunter auch die beiden Coverversionen, die MANDRAGORA SCREAM auf „Volturna“ auf ihre eigene Art und Weise interpretiert haben, um mal eine gewisse Neutralität zu bewahren.
Zum einen hätten wir da Sonny & Cher's „Bang Bang“, ich hör da immer was von „Bad Bank, Bad BanK“ heraus (die neue Hymne der Finanzkrise?) und zum anderen den VISAGE Megahit „Fade To Grey“.

So hart das jetzt klingen mag, „Volturna“ ist einfach eine Scheibe, die von der ersten bis zur letzten Note ohne Ende nervt, und das ist meine volle objektive Meinung! Das beginnt schon beim nichtssagenden geflüsterten Intro „Lui“ und endet nach über einer langen Stunde Spielzeit beim abschließenden Hörspiel „Heartbound Eve“. Wenn man mich unter Androhung von Gewalt zwingen würde, etwas positives über „Volturna“ herausstellen zu müssen, wäre das mit Sicherheit der eigene Weg, den MANDRAGORA SCREAM gehen; so etwas wie eine gewisse Eigenständigkeit, von mir aus auch Unverwechselbarkeit, will ich dem italienischen Quartett gar nicht absprechen.
 
Zu dem schwachen Songwriting kommt erschwerend hinzu, dass „Volturna“, zumindest in meinen Ohren, miserabel produziert ist. Die Drums, egal ob die echten oder die künstlichen, verbreiten keinerlei Druck, die Gitarren gehen in einer Mischung aus Keyboardgekleister und Elektrosmog unter und der geflüsterte Gesang ist teilweise kaum herauszuhören.
Wen ich noch nicht genug abgeschreckt habe, darf sich jetzt gerne ein eigenes Bild von MANDRAGORA SCREAM machen (www.myspace.com/mandragora.scream). (Maik)


Bewertung: 3 / 10

Anzahl der Songs: 16
Spielzeit: 60:37 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 20.11.2009 
Kategorie: CD-Reviews