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Die seit 1999 existierenden DE/TEST aus dem Raum Hannover bringen dieser Tage mit "Language Of Violence" bereits ihr drittes Demo raus. Das ist schon eine durchaus beachtliche Quote, auch wenn auf diesem Teil nur fünf Tracks mit einer Spielzeit von knapp 20 Minuten enthalten ist.

Beim Opener "Silence Is Broken" wird ziemlich schnell klar, worum es hier geht: satt produzierter Thrashcore, mitten inne Fresse. Der Gesang klingt wie eine ziemlich rauhe Version von TESTAMENT’s Chuck Billy, während die Musik irgendwo zwischen altem Bay-Area-Sound und Neo-Thrash a la MACHINE HEAD oder PANTERA angesiedelt ist. Klingt solide, aber noch nicht sonderlich herausragend. Der zweite Track "Part Of Me" lässt allerdings aufhorchen, durch den etwas epischen Aufbau zu Beginn und der Hinzunahme eines dezenten Keyboards hebt sich dieses Stück stark von dem Bild, das ich von dieser Art von Musik habe, ziemlich ab. Der eingängige, klar gesungene Refrain und eine harmonische, von Klavierklängen begleitete Passage lassen Erinnerungen an die Frühwerke von DIE APOKALYPTISCHEN REITER aufkommen und runden dieses gelungene Lied ab. Die nächsten beiden Stücke "We Rise" und "This Time" schlagen, wenn auch etwas weniger episch, in die gleiche Kerbe und bestechen durch eine gelungene Mischung aus Aggression und Melodie, während das Schlussstück "It Hurts" wieder etwas mehr in Richtung des Openers tendiert und mit den Vorgängern nicht ganz mithalten kann.

Unterm Strich sind das zwei solide Thrasher und drei äußerst gelungene Songs, welche sich für mich äußerst positiv abheben vom Großteil des mir bekannten Thrashcore-Genres, das mir eigentlich nicht so sonderlich zusagt. Wenn es sich aber so anhört wie DE/TEST, könnte ich mich aber durchaus damit anfreunden, daher sollten Freunde dieser Klänge hier mal ein Ohr riskieren, zum Beispiel auf der Homepage www.detest-music.de.

Etwas zu meckern habe ich allerdings dennoch: wer es in seiner Bandinfo derart hartnäckig durchzieht, der Bezeichung THRASH das verdiente H im Tie-Äitsch zu verweigern – und seiner Musik so selbst eine Assoziation mit Müll einbrockt – sollte eigentlich mit einem happigen Punktabzug in der A-Note bestraft werden. Nur mal so nebenbei... (Kai)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 19:18 min
Label: Eigenproduktion
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