Nastrandir - Prayer To Earth

Nastrandir - Prayer To EarthRund zwei Jahre ist es her, dass NASTRANDIR mit ihrem Erstling "Zwischen Horizonten" auf der schwermetallischen Bildfläche erschienen sind.
Zwei Jahre der Weiterentwicklung scheinbar, denn während mir das Debut seinerzeit nur wenig zugesagt hat, wendet sich das Blatt mit dem Zweitwerk "Prayer To Earth", das dieser Tage - wieder via Twilight Vertrieb - vorgelegt wird.

Paganer Viking Metal steht wie erwartet auf dem Plan, dieses Mal aber schlüssiger und griffiger als noch zu "Zwischen Horizonten"-Zeiten.
Gekonnt hantieren die Lübecker mit sämtlichen Tempovarianten und schrecken - wie beim Titeltrack - auch nicht vor gediegenem Schneckentempo zurück (wir alle wissen, wie schnell man sich mit Mut zur Langsamkeit sowohl handwerklich wie auch kompositorisch die Butter vom Brot schieben und Mängel offenlegen kann, die im Galopp nicht aufgefallen wären).
Am besten steht NASTRANDIR die schnelle Gangart zu Gesicht - hier entwickelt man Energie und Erhabenheit, schrammt gelegentlich aber auch die Grenzlinie zum Überfluss.
Mittelschnell manövriert man sich in groovige, rockige Gewässer - auch nicht schlecht, vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig.
Ebenfalls patent zeigen sich die Gitarren, die sowohl mit drückenden, walzenden Riffs wie auch mit tauglichen Soli bewaffnet sind und diese Komponenten feinstens ineinanderhäkeln - man lausche den Übergängen aufmerksam, da sie sich bisweilen hinter der transparenten Reibeisenstimme von Frontmann Grimnir verborgen halten.
Und da bekanntermaßen gerade bei Veröffentlichungen, bei denen der Teufel im Detail steckt, die Aufnahmequalität Vorrang benötigt, haben NASTRANDIR an dieser Stelle nicht gespart und sich vom mir unbekannten heimischen Rosenquarz Tonstudio einen tighten Sound auf den Leib schneidern lassen, der zwar hin und wieder noch einen Tick härter am Wind liegen dürfte, unterm Strich die Tonspuren aber bestens präsentiert und auch einen ansatzlosen Tritt in den Hintern zur Platte gebracht hat.

Mein Urteil fällt positiv aus, "Prayer To Earth" ist durchweg hörenswert.
Zwar halten NASTRANDIR noch respektvoll Abstand zu den Szenegrößen, stecken aber mitten im Strudel der Evolution und bewegen sich in Windeseile in die richtige Richtung.
Das Gesamtbild bietet noch Raum für weitere Färbungen, wobei ich meinen Hut ziehe vor der gewaltigen Leistungssteigerung der vergangenen beiden Jahre und jedem Freund heidnischer Klänge den Genuss der Platte nahelege. (Bluttaufe)

Bewertung: 8 / 10


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 65:00 min
Label: Twilight Vertrieb
Veröffentlichungstermin: 31.07.2009

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