Mehrfach-Wertung der Redaktionmegadeth_endgame.jpgEs gibt KEINE Band wie MEGADETH! Es gibt KEINEN Rockstar wie Dave Mustaine! Eine ungebrochene Legende des Metals, Götter der Musik und eine der wenigen Bands, die es zu unantastbarer Größe geschafft hat! Einfach MEGADETH! Einfach METAL!
Dave und seine jeweiligen Lebensabschnittsgefährten haben Musikgeschichte geschrieben und schwingen seit ungefähr 3 Alben die Feder wieder mit altbekannter Eleganz. „Endgame“ entpuppt sich als der engagierteste und vehementeste der Federschwünge der neuen Ära, so viel sei schon einmal vorweg genommen.


„Endgame“ wurde schon Monate vorher vom Großmeister in den höchsten Tönen gelobt, es sei so dermaßen „back to the roots“, würde abgehen wies Messer und Neugitarrist Chris Broderick (Ex-JAG PANZER und NEVERMORE) wäre der beste Gitarrist, mit dem er je gearbeitet habe. Und was soll man sagen? ER HAT NATÜRLICH VÖLLIG RECHT!!

Zur Erklärung oute ich mich gleich mal als stolzer MEGADETH Freak seit vielen Jahren, von daher bin ich auch einer von denen, die diesem Album gerade wegen obigen Aussagen extrem entgegen gefiebert hat. Dementsprechend war ich zuerst auch ordentlich enttäuscht nach dem ersten Durchlauf...
Wie bitte? Enttäuscht? Ganz richtig, der erste Durchlauf entpuppte keine wirklichen Hitmelodien, wie es noch auf „The system has failed“ zu Hauf der Fall war. Bereits beim zweiten Durchlauf wird aber klar, warum der erste Gedanke Enttäuschung gewesen ist: Ich war vollkommen überfordert!!! Diese teils wilde Raserei, die auf „Endgame“ geboten föhnte mir beim ersten Hören so die Locken vom Arsch, dass ich nicht mehr wusste, wo hinten und vorne ist. Das war einfach nicht zu erwarten... wer hätte jemals für möglich gehalten, dass Megadave noch mal so schnelle, kompromisslose THRASH Metal Songs auf CD pressen würde...

Aber eins nach dem anderen: das Intro „Dialectic chaos“ haut dem Hörer nach einem lustigerweise sehr stark an RUNNING WILD erinnernden Beginn (wenn's der olle Rock'n Rolf nimmer macht, einer muss ja die Riffs raushauen!) sowas von die Soli um die Ohren, dass einem das Grinsen ins Gesicht gemeißelt wird. In den ersten Minuten wird schon klar, was Dave mit der Klasse des Herrn Broderick gemeint hatte: dieser Mann hat's ganz böse drauf... und genau das wollen die zwei Gitarrenhexer auch zeigen, MEGADETH-style!
Das folgende „This day we fight“ klingt, als wäre es bei der „Rust in peace“ Session übrig geblieben. Nach dem chaotischen Beginn, der von einem typischen Mustaine Schredder-Riff getragen wird, geht’s voll zur Sache und MEGADETH brillieren mit ihrem schnellsten Song seit dem besagten Götteralbum. Der komplette Song ist ohne Pause in einem energischen Tempo gehalten, dass man sich fragen müsste, ob es sich hier wirklich um MEGADETH handelt, wäre da nicht der unverkennbar schräge Gesang des Meisters. „This day we fight“ ist der perfekte Opener für diese CD, der absolute Oberhammer, der komplett ohne Hit-Chorus auskommt. Eine dreieinhalb minütige Raserei mit gefühlten 700 Soli, die allesamt Götterstatus besitzen, MEGADETH sind sowas von zurück zur alten Stärke und weit drüber hinaus!!
„44 Minutes“ lässt es danach bedeutend ruhiger angehen, so dass sich der überraschende Seitenhieb von zuvor ein wenig verdauen lässt. Der Song könnte locker auf „Countdown“ oder „Youthanasia“ stehen, abgehackte Rhythmen und ein melodischer Refrain, der recht flott hängen bleibt. Hier kommt die melodische Seite der Band zum Tragen.

Wer nun gedacht hat, der Thrash wäre direkt wieder von Bord, hat seine Rechnung ohne „1,320“ gemacht. Der Song hätte locker auf „Killing is my business“ bis „So far, so good, so what“ stehen können! Die rockigen Riffs versprühen den Spirit der 80er Jahre mit der Umsetzung des Jahres 2009. Der Song ist im groovigen Midtempo gehalten, bis er mit großartigen Soli regelrecht ausbricht. Dave hat uns mit „back to the roots“ wahrlich nicht zu viel versprochen. Herrlich, wenn Versprechen zur Abwechslung auch mal eingehalten werden...
Next one: „Bite the hand that feeds“ ist wieder ein Kandidat für die „Countdown“ Zeit, was nun auch schon wieder schlappe 17 Jahre her ist. Geiler treibender Rhythmus im gehobenen Tempo, der immer mal wieder für einige äußerst bangbare Groovepassagen sorgt. Spätestens jetzt wird ganz deutlich, was schon angedeutet wurde: Eine melodische Hitmaschine wie „The system has failed“ gibt es hier nicht zu hören! Natürlich befindet sich auch auf dieser Platte der ein oder andere catchy Chorus, der live wunderbar mitgesungen werden kann. Was hier aber viel eher zählt sind drei Dinge: RIFFS, RIFFS, RIFFS!! Und das mit einer Spielfreude gezockt, dass man denken könnte, Dave hätte einen ganzen Jungbrunnen ausgesoffen.

„Bodies left behind“ erinnert sehr stark an die Bandhymne „Symphony of destruction“, hier hat man sich selbst Pate gestanden. Einer der melodischen Mitsing - Songs des Albums, der seinem Quasi-Vorbild zwar nicht das Wasser reichen kann, aber durchaus eigene Akzente setzen kann. Es folgt der Titelsong, der seiner Position alle Ehre macht! Massig eingängige Riffs und sehr viel Abwechslung machen „Endgame“ zu einem absoluten Highlight des Albums. Am ehesten könnte man sich den Song auf „United abominations“ vorstellen. „This is the endgame“, sehr schönes Brett.

An „The hardest part of letting go... sealed with a kiss“ wird sich der ein oder andere vielleicht die Zähne ausbeißen. Der Song beginnt als melancholische Ballade, die von Streichern unterlegt wird. Das wird sicherlich nicht jedem Hörer gefallen, Fakt ist aber, dass der emotionale Teil des Songs als einziger seiner Art auf dem Album schlichtweg fantastisch klingt. Der Song entwickelt sich allerdings komplett anders als erwartet. Nach dem melancholischen Beginn bricht der Track in ein Groovemonster aus, das von einem Staccatoriff getragen wird, bevor zum Schluss hin wieder die Streicher Überhand gewinnen und Daves schräg-schiefen Gesang untermalen. Für den seltsamen folkigen Part gen Mitte des Songs, der so gar nicht zum Rest passen will, drücken wir mal ein Auge zu ;-)

„Headcrusher“ sollte jedem Fan schon mal begegnet sein, war dies doch der erste Song, der im Netz veröffentlicht wurde. Ein rasanter Banger, der mit messerscharfen Riffs und Geschwindigkeit zugleich punktet. Der Refrain wird live für komplettes Ausrasten sorgen! Ein großartiger Song, der zu den absoluten Highlights des Albums zählt und gut und gerne auf „Rust in peace“ hätte stehen können.
Tonnenschwer beginnt „How the story ends“ mit einem fetten, eingängigen Riff. Der Chorus bietet eine sehr strange, schiefe Melodie, die aber gerade deswegen direkt ins Ohr geht und für Freunde von Dave Mustaine nach den ersten Sekunden brutal zünden sollte! Der Song entpuppt sich als geiler grooviger Banger mit massig Riffs und Breaks, für die andere Bands ihre Seele verkaufen würden!
Der letzte Song, „Nothing left to lose“, beginnt mit einem fetten Bassriff und erinnert mit einsetzender Gitarre direkt an „Blackmail the universe“, bevor man nur noch von fetten Riffs an die Wand gedrückt wird und sich schlichtweg sauwohl fühlt. In Sachen Melodie ist „Nothing left to lose“ ganz oben, ein weiteres Highlight auf einem Album voller Highlights. Das abrupte Ende des Songs ist bedeutsam: Keine Zeit für Geplänkel, man hat das Album jetzt gefälligst nochmal zu hören!
Keine Chance, dass „Endgame“ so schnell aus meinem CD-Player verschwindet, so viel steht fest...

So, das längste Review der Welt wird mancher sagen, aber wenn ihr bis hier geschafft hab, dann bin ich so nett und mach's kurz: MEGADEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEETH !!!

Ok, ganz so kurz geht’s dann doch nicht: Mr. Mustaine hat nicht zu viel versprochen, „Endgame“ beinhaltet Songs, die auf allen Alben der Bandgeschichte außer dem unrühmlichen „Risk“ hätten stehen können ohne negativ aufzufallen oder gar qualitativ abzufallen. „Endgame“ hätte nach „Rust in peace“ veröffentlicht werden können und es wäre großartig geworden! Dass es erst jetzt veröffentlicht wird, ist umso besser. Es beweist nämlich, dass der alte Hase Dave Mustaine noch ganz ordentlich was auf dem Kasten hat und es schafft, die perfekte Mannschaft um sich zu sammeln, um solch ein Album zu schaffen. Broderick ist ein absoluter Meister und wertet das Album auf wie kein Zweiter.

Fans MÜSSEN hier gnadenlos zuschlagen und um Himmels Willen, ihr habt alle „Death Magnetic“ gekauft und wenn eins mal klar ist, „Endgame“ hat den DEUTLICH besseren Sound ;-) Um den ganze Kladeradatsch abzuschließen: welches Wort wurde in diesem Review regelrecht inflationär verwendet? Genau: RIFFS RIFFS RIFFS!!
MEGADETH OWNS YA ALL! (Bernie)

 

Bewertung: 9 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:50 min
Label:RoadrunnerRecords Veröffentlichungstermin: 11.09.2009

Wertung der Redaktion
David Mika Holger Maik Brix Rainer Seb
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7,5 8
8,5
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8,5
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