Asathor - Die Wölfe heulen wiederASATHOR selbst bezeichnen ihr Erstlingswerk "Die Wölfe heulen wieder" im Begleitschreiben als "Machwerk eines langatmigen Alkoholmissbrauchs", mit dem ich als Rezensent ebenso viel Freude haben würde, wie die Band.
Da versucht also jemand, lustig zu sein und sich mit ebenso lockeren wie abgetretenen Phrasen in die Reichweite der von mir zu verteilenden Vorschusslorbeeren zu schleichen...
Die kommen mir ja gerade recht...

Nehmen wir sie also einmal etwas näher unter die Lupe, die spassigen Gesellen von ASATHOR.
Ein Blick ins verhungerte Booklet enthüllt, dass zumindest sechzig Prozent der Band stilecht in Halsband, lange Haare und wallende Bärte gehüllt die Identifikation mit dem Pagan Viking Metal, den man sich auf die Fahne geschrieben hat, aufgenommen haben.
Die beiden verbleibenden Barden benötigen diesbezüglich Nachhilfeunterricht und wirken optisch leicht deplaziert.
Augenrollend nehme ich anschliessend die einfallsreichen Liedtitel zur Kenntnis, die sich "Ruhm und Heldentum", "Valhalla" oder "Sauflied" nennen - es scheint sich um Klassiker zu handeln.
Letztlich ist es aber der Inhalt der zählt und wenig motiviert verschaffe ich mir einen Überblick über das Klanggut.
Und ich muss zugeben, dass ASATHOR nicht ungeschickt zu Werke gehen.
Die Instrumente beherrscht man allesamt hervorragend - ein nachdrückliches Kompliment an dieser Stelle an Drummer und Gitarreros, die wohl so manchen Semiprofi an die Wand spielen könnten. Volle Punktzahl also in diesem Wertungssektor.
Was man hingegen nicht zur Gänze unter Kontrolle zu haben scheint, ist das Songwriting. Spontan kategorisiere ich den Stil von ASATHOR als melodische Wolfchant-Ableitung mit dicken Power Metal-Anflügen (man höre die zum Teil üppigen Gitarrensoli, die ich als genial empfinde und die direkt aus dem RUNNING WILD-Mittelalter herausgerissen worden sein könnten) und einer Stimme, die extrem nach dem frühen Fenriz klingt.
Wie angesprochen schwächeln die Kompositionen trotz der an sich interessanten und ambitionierten Stilzusammensetzung aber in punkto Kreativität und fahren mit Riffs von der Stange und sehr durchschnittlichem Pagan-Gewäsch lediglich ein ausbaufähiges Ergebnis ein.

Legt man also keinen gehobenen Wert auf Ideenreichtum und künstlerische Sternstunden, so darf man "Die Wölfe heulen wieder" getrost antesten, denn als Stimmungsmacher hält das Album in jedem Falle her.
Stark instrumentiert haben die Österreicher ihr Debut und beeindrucken damit - leider leider war's das aber auch schon, denn weitere nennenswerte Stärken kann die Platte nicht vorweisen.
Sollten ASATHOR ihre sporadischen Geistesblitze zukünftig konsequenter zu Papier und am Ende auch auf die CD bringen, möchte ich der Truppe beim nächsten Wiedersehen gerne eine zweite Chance einräumen, mich vom Stuhl zu hauen. (Bluttaufe)

Bewertung: 5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:32 min
Label: Division Nordwolf
Veröffentlichungstermin: 21.12.2008

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