whitewizzard_gto.jpgWir schreiben das Jahr 2009 n. Chr. Ganz Amerika ist vom Nu-Metal und Metal-Core besetzt. Ganz Amerika? Nein, glücklicherweise nicht, denn Los Angeles bietet mit dem schwermetallischen Quintett WHITE WIZZARD eine wirklich tolle Combo, die es verstehen mich mit dem ersten Ton ihrer Veröffentlichung zu überzeugen.
Noch überraschender reagierte ich, als ich den Labelnamen las; Earache war für mich bisher immer eher eine Firma deren musikalische Spannweite lediglich von AT THE GATES bis CARCASS reicht, doch mit dem weißen Zauberer aus der Stadt der Engel hat man sich, nach CAULDRON, eine weitere Metal-Band der eher klassischen Richtung ins Boot geholt.

Dass dies alles andere als ein Beinbruch darstellt beweisen die sieben Songs auf „High Speed GTO“ eindrücklich. Befremdlich, doch trotzdem gut, wirkt die Tatsache, dass die Musik der fünf Kalifornier mitnichten konventioneller US-Metal ist, sondern Assoziationen an die NWOBHM weckt. Gerade dieser Punkt gestaltet die Gruppe umso interessanter, da die jüngeren Bands, die dem traditionellen Metal huldigen eben stets die gleichen Einflüsse vorweisen.
Dies soll keineswegs eine Abwertung solch toller Neulinge wie ENFORCER oder RAM sein, aber WHITE WIZZARD präsentieren sich eben in einem anderen Licht. So kommt es einer halbstündigen, audialen Zeitreise gleich, glaubt man doch manchmal hier nicht Frischlingen zu lauschen, sondern DIAMOND HEAD oder gar alten DEF LEPPARD-Scheiben. Solider Schwermetall mit einprägsamen Riffs und überzeugenden Melodien die niemals jedoch die richtige Portion Power vermissen lassen.

So qualifiziert sich schon der Opener und Titeltrack zu einem echten Ohrwurm mit Suchtgefahr ohne ein absichtlich kommerzielles Potential zu besitzen. Überhaupt befindet sich auf der EP kein Stück, dass ich als Füller oder gar unausgegoren bezeichnen würde, eher zwischen Gut und Höhepunkt. Letzteres trifft auf „Octane Gypsy“ zu, bei dem die Band einen ordentlichen Zacken an Power und Geschwindigkeit zulegt und Wyatt Anderson seine Stimme in treffende Höhen begibt.

Wenn man bedenkt, dass es sich bei der hier vorliegenden EP lediglich um eine Zusammenstellung diverser Spontanarbeiten von 2007 handelt, so möchte man gar nicht daran denken, wie gut erst ein Album werden muss, wenn sich WHITE WIZZARD richtig Mühe geben.
Auch diese Band wird ihre Vorab-Huldigungen hoffentlich nächstes Jahr auf dem Keep it True unter Beweis stellen und ich kann nur noch hoffen, nächstes Mal eine bessere Produktion vorzufinden , denn dadurch könnten sie ihre musikalische Klasse besser entfalten. (David)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 26:53 min
Label: Earache Records
Veröffentlichungstermin: 13.07.2009

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