U.D.O. - Infected

udo_infected.jpgZwei Jahre nach „Mastercutor“ ist der unverwüstbare Udo Dirkschneider mit seiner Stahlschmiede U.D.O. zurück, und beglückt uns als Vorgeschmack zum im August erscheinenden neuen Album „Dominator“ mit einer EP. Haben es andere Bands inzwischen aus Kostengründen aufgegeben, Singles oder EP's zu veröffentlichen, so scheint sich das Ganze für U.D.O. nach wie vor zu  lohnen, denn „Infected“ ist nach „The Wrong Side Of Midnight“ aus dem Jahre 2007 die zweite EP in Folge, die sich wie sein Vorgänger sehen lassen kann und für EP-Verhältnisse „value for money“ bietet.

Insgesamt gibt’s auf „Infected“ fast 25 Minuten Heavy Metal auf die Ohren, verteilt auf fünf Songs; da kann man echt nicht meckern. Darunter ganz zu Beginn mit dem Titeltrack der einzige Song der EP, der auch auf dem kommenden Album stehen wird. Mag „Infected“ beim ersten Hören noch einen reichlich unspektakulären Eindruck hinterlassen, so mausert sich der Song im weiteren Verlauf zu einer typischen schnörkellosen U.D.O. Hymne mit einem kraftvollen Mitgrölrefrain. In eine ähnliche Kerbe haut auch „Systematic Madness“, der erste Exklusivsong, vielleicht ein wenig mehr Mid-Tempo und düsterer als „Infected“ zuvor, aber dennoch gut. Das folgende stampfende „Bodyworld“ hingegen fällt ein wenig wegen seiner modernen Ausrichtung aus dem gewohnten Rahmen, weiß aber vielleicht gerade deshalb zu gefallen. Soweit gehen die drei Songs absolut in Ordnung, ein kleiner Schönheitsfehler liegt darin, dass sich die Refrains bei allen Songs vom Aufbau her zum Verwechseln ähnlich sind. Hoffentlich gestaltet sich „Dominator“ in der Beziehung abwechslungsreicher. 

Markieren „Infected“, „Systematic Madness“ und „Bodyworld“ den regulären Teil der EP, so muss man die Songs vier und fünf, die es höchstens als „Bonüsse“ auf eine reguläre U.D.O. Veröffentlichung gepackt hätten, eher unter dem Aspekt Spaß betrachten. „Platched Soldat“ nervt als russische Version von „Cry Soldier Cry“ mit einigen folkig-tanzbaren Einlagen, was im Grunde genommen auch für „Poezd Po Rossii“ gilt, eine auf russisch vorgetragene Liveversion des U.D.O. Gassenhauers „Trainride In Russia“. Dass Udo Dirkschneider zu Russland eine ganz besondere Beziehung pflegt, dürfte inzwischen weitläufig bekannt sein. Also zumindest ich kann auf solche Experimente aus dem Hause U.D.O. gerne verzichten, aber was soll's, die drei richtigen Songs reichen bereits als Kaufargument aus. So gilt folgendes Kurzfazit: Auch mit „Infected“ kann man als U.D.O. Anhänger nichts verkehrt machen, zumal das Teil auf 2222 Exemplare limitiert wurde. Da heißt es dann zugreifen oder Pech gehabt. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 24:26 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 26.06.2009 
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden