Stratovarius - Polaris

stratovarius_polaris.jpgSTRATOVARIUS ohne Timo Tolkki, ist das überhaupt denkbar, kann das überhaupt funktionieren? Darüber dürften die Meinungen innerhalb der Metalszene gehörig auseinander gehen. Fakt ist jedenfalls, dass sich die drei langjährigen Bandmitglieder Timo Kotipelto, Jens Johansson und Jörg Michael dazu entschlossen haben, unter dem Banner STRATOVARIUS ein neues Album rauszubringen, das mit „Polaris“ einen typisch finnischen Titel verpasst bekommen hat. Und Fakt scheint auch zu sein, dass Timo Tolkki mit der Entscheidung seiner ehemaligen Kollegen inzwischen im Reinen ist, zumal er mit seiner neuen Band REVOLUTION RENAISSANCE auch nicht gerade untätig ist. Also alles Friede, Freude, Eierkuchen?

In Bezug auf „Polaris“ kann man das auf jeden Fall so sagen! Wer befürchtet oder vorhergesagt hat, dass sich die verbliebenen Mitglieder lächerlich machen werden, wird von den 11 neuen Songs auf „Polaris“ eines besseren belehrt. Im Grunde genommen ist das neue STRATOVARIUS Album genau das Album, das man besser unmittelbar nach „Elements Pt. I“ veröffentlicht hätte. Denn die 11 Songs klingen ganz genau so wie man es von einer Band wie STRATOVARIUS erwartet.
Es gibt flotte Doublebasshymnen wie „Blind“ und „Forever Is Today“, fröhliche Up- bis Mid-Temposongs wie „Deep Unknown“ und „Higher We Go“, STRATOVARIUS typische Power Balladen wie „Winter Skies“ und „Somehow Precious“ und progressiv-episches wie „Falling Star“, „King Of Nothing“ und das zweiteilige „Emancipation Suite“ sowie ganz zum Schluss mit „When Mountains Fall“ eine reine Akustikballade.

Also man kann den neuen STRATOVARIUS nicht vorwerfen, den Namen in den Dreck zu ziehen, ganz im Gegenteil, man hat sich alle Mühe gegeben, den Namen STRATOVARIUS in Ehren fortzuführen, und wie gesagt, das klappt ziemlich gut, so dass jeder zufrieden sein müsste, der sich als Fan der Band bezeichnet. Natürlich kann „Polaris“ mit 9-10 Punkte Alben der Marke „Fourth Dimension“, „Episode“ und „Visions“ nicht mithalten, dazu sind gerade die beiden epischen Songs „King Of Nothing“ und „Emancipation Suite“ etwas zu langatmig ausgefallen, und auch die abschließende Ballade „When Mountains Fall“ fällt im Vergleich zu einem Meisterwerk wie „Forever“ zu kitschig aus. Aber im Gegensatz zu diversen anderen Kapellen des Genres, die mit ihren aktuellen Alben hinter den Erwartungen zurück geblieben sind, enttäuschen die neuen STRATOVARIUS nicht.

Somit ist zusammenfassend ebenso Fakt, dass „Polaris“ auch ohne Timo Tolkki ein typisches gutklassiges STRATOVARIUS Album geworden ist, das die beiden halbgaren Vorgänger „Stratovarius“ und „Elements Pt. II“ qualitativ deutlich in den Schatten stellt. Zumal sein Nachfolger Matias Kupainen spielerisch ebenfalls einen positiven Eindruck hinterlässt. Von daher kann man die eingangs aufgeworfene Frage gerne auch abändern: Kann STRATOVARIUS mit Timo Tolkki überhaupt noch funktionieren? (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 56:03 min
Label: E.A.R. Music/Edel
Veröffentlichungstermin: 15.05.2009  
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