thomsen_letsgetruthless.jpgTHOMSEN, WTF? Was sich auf den ersten Blick wie einer der bescheurtsten Bandnamen aller Zeiten anhört, entpuppt sich bei einem zweiten Blick als der Macher hinter „Let's Get Ruthless“. Hinter dem Projekt THOMSEN steht nämlich allen voran Namensgeber René Thomsen, der bereits seit vielen Jahren im Rock- und Metalbusiness aktiv ist, allerdings weder als Musiker oder Produzent, sondern als Verleiher von Musikinstrumenten mit seiner Firma BRS (Backline Rental Service). Das klingt jetzt nicht gerade spektakulär, aber Künstler wie DIO, U.D.O., HELLOWEEN, MACHINE HEAD und viele andere vertrauen auf René Thomsen. Nach vielen Jahren im Hintergrund will jener René Thomsen nun also auch mal dahin, wo seine Kunden normalerweise stehen, nämlich in den Vordergrund einer Band, SEINER Band. Das Ergebnis ist THOMSEN, den Namen finde ich immer noch daneben, und das Debütalbum „Let's Get Ruthless“; ob weitere Veröffentlichungen geplant sind, müssen wir erst mal abwarten.

Wie nicht anders zu erwarten hat's René Thomsen, der sich selbst nur auf die Gitarre konzentriert, bei seinen guten Kontakten geschafft, eine Menge prominenter Musiker ins Studio zu bekommen, die auf „Let's Get Ruthless“, ihr Stelldichein geben. Die Masse sowie die Klasse der beteiligten Musiker überrascht aber schon ganz schön, so haben sich u.a. Hermann Frank (ACCEPPT, VICTORY), Nibbs Carter (SAXON), Bobby Jarzombek (RIOT, HALFORD uvm.), Stefan Schwarzmann (ACCEPT, U.D.O.), Neil Murray (WHITESNAKE), Jan S. Eckhert (MASTERPLAN) und Jürgen Wulfes (MOON DOC) auf „Let's Get Ruthless“ verewigt.

Seine Mitstreiter hat René Thomsen also gut gewählt, aber im Grunde genommen befürchtet man bei solchen Projekten ja trotzdem immer das Schlimmste. Viele große Namen spielen ein seelenloses Album ein, das die Welt nicht wirklich braucht, und nur für den Anführer der Bande eine befriedigende Sache ist. Das mag ein Vorurteil sein, trifft erfahrungsgemäß in den meisten Fällen aber im Ergebnis zu. Nicht so aber im Falle von THOMSEN, denn meine anfängliche Skepsis schwenkt schnell in Begeisterung um, denn „Let's Get Ruthless“ ist ein tolles Album in der Schnittmenge zwischen Heavy Rock und Power Metal geworden, das wie aus einem Guss klingt.

Gut, Songtitel wie „Stand Up And Shout“, „You & Me“, „Heaven & Hell“ oder „Bang Your Head“ strotzen nicht gerade vor Einfallsreichtum, dafür weiß man sofort, um was es eigentlich auf „Let's Get Ruthless“ geht. Bei 12 Versuchen wird 11 Mal amtlich gerockt, darunter bei einer Coverversion des RATT Songs „You're In Love“ (geht so), dass es eine wahre Freude ist, zumal die druckvolle Produktion den Dampfhammercharakter der Songs unterstützt. Lediglich die solide, aber doch reichlich unspektakuläre, Ballade „You & Me“ fällt aus diesem Raster.

Heimlicher Star der Ansammlung an Stars ist dabei der vermeintlich unbekannte Sänger Jürgen Wulfes, der mit seiner stark an Bill Byford (SAXON) erinnernden Rockröhre den Songs die richtige Power gibt. Als Anspieltipps empfehle ich euch die beiden Songs „Tears Of The Sun“ und „Time Again“. Hätten SAXON auf ihrem aktuellen Album mehr Songs von solch einem Kaliber, wäre „Into The Labyrinth“ um ein gutes Stück besser, und das sagt bereits einiges aus, über die Qualität von „Let's Get Ruthless“. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:24 min
Label: BRS Records
Veröffentlichungstermin: 22.05.2009
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