Moonlyght - Progressive Darkness

Die Band MOONLYGHT wurde bereits im Jahre 1995 im fernen Québec gegründet. Umso erstaunlicher, dass erst jetzt das Debüt-Album auf den Markt kommt. Dies gilt aber nur für Europa, denn eigentlich wurde "Progressive Darkness" bereits im Jahr 2001 eingespielt und ein Jahr später veröffentlicht ... zumindest in Kanada.
In der Zwischenzeit hat sich auch das Line-Up verändert, so hat Gitarrist Vincent Gauvin die Band kurz nach den Aufnahmen verlassen. Schon eine ganze Zeit dabei ist somit der Nachfolger Fred Bedard, aber halt nicht auf dem Album zu hören.

Direkt das erste Stück "Fantasy" zeigt wie vielfältig die Kanadier zu Werke gehen. Musikalisch geht es hier von Folk bis zum Death Metal, wobei es auch gesanglich die ganze Bandbreite gibt, sogar Gastsängerin Jessica Bell darf hier ihr Können zeigen.
Auch "The Sceptic Traveller" weiß zu überzeugen. Wieder ein interessantes musikalisches Allerlei aus treibenden Gitarren, klaren Vocals, Black Metal und ruhigen Melodien.
Holla, auch "Ride On The Storms" kommt mit allerlei griffigen Melodien daher. Inzwischen dürfte der geneigte Hörer bemerken, dass OPETH auch zu den Einflüssen der Kanadier zählen. Starkes Zuammenspiel von Keyboard und Gitarre.
Bei "A Tale From A Fantastic Kingdom" sorgt das Keyboard überwiegend für die Atmosphäre und die Gitarren für die Melodien. Auch gesanglich geht es wieder sehr variabel zu, eine der vielen großen Stärken von MOONLYGHT.
Kaum meint man die Kanadier können einen jetzt wohl nicht mehr überraschen, wird bei "The Autumn's Freezing Harmony" ein Akkordeon und ein Klavier mit eingebaut. Außerdem darf hier Jessica Bell nochmal ran und so kommt der Song fast gänzlich ohne einen Hauch Aggression aus - wofür sonst die Vocals immer wieder gesorgt haben.
"From Honour To Nothingness" ist mit nicht mal 5 Minuten der mit Abstand kürzeste Song auf dem Album. Fast so als wollen MOONLYGHT sich hier beeilen geht das Stück dann auch überwiegend als flotter Uptempo-Song durch.
Nach dem kürzesten folgt mit dem Titelstück "Progressive Darkness" der mit über 11 Minuten längste Song der CD. Hier haben die Nordamerikaner nochmal alles reingepackt was geht, von Geige über treibende Gitarren, Keyboard bis zu aggressiven und klaren Vocals. Auch Jessica hat hier nochmal ihren Einsatz.

Ein Album bei dem man sich Zeit nehmen sollte. Nicht weil die Songs so schwer nachzuvollziehen sind (was man ja denken könnte bei den vielen Elementen), sondern weil es immer wieder was neues zu entdecken gibt. Langweilig wird "Progressive Darkness" sicher nie. Durch den fast unglaublichen Stilmix und die vielen Einflüsse ist das Album auch fast jedem zu empfehlen. Am besten mal auf www.moonlyght.ca vorbeischauen, da kann reingehört werden. (Tutti)

Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 55:28 min
Label: Escapi New Media
Veröffentlichungstermin: 24.05.2004
Kategorie: CD-Reviews