old_mans_child_-_slaves_of_the_world.jpgNach ganzen vier Jahren melden sich die norwegischen Black-Deather um DIMMU BORGIR Gitarrist Galder endlich mit einer neuen Scheibe zurück. „Slaves Of The World“ heißt der neue Silberling von OLD MAN´S CHILD und ist somit bereits das siebte Werk. Galder wurde hier mal wieder als Komponist, Gitarrist, Keyboarder und Sänger tätig. Für die Drums allerdings nahm er sich Peter Wildoer (DARKANE, PESTILENCE, ex-ARCH ENEMY, etc.) hinzu, was sicherlich nicht die schlechteste Wahl gewesen sein sollte. Wenn man sich dann mal wieder zu Gemüte führt, dass niemand geringeres als Fredrik Nordström (OPETH, IN FLAMES, DIMMU BORGIR) die Scheibe produzierte, lässt das, wie auch bereits bei den Vorgängeralben, auf einiges hoffen.

Man kann gleich zu Beginn bereits sagen, dass die Erwartungen an diese Scheibe durchaus erfüllt werden. Hier hat mein es einfach nicht mit typischem 0815 Blackmetal zu tun, der versucht so böse zu klingen wie möglich. Wer hier stupide aneinander Reihungen von „Schrammelparts“ sucht ist völlig Fehl am Platz. Detailverliebtheit ist eindeutig ein Stichwort, welches im Vordergrund steht. Die Arrangements sind fließend und extrem abwechslungsreich. Wer nach bewusst schlechten Aufnahmen sucht um die ultimative „Trueness“ des BM zu suchen wird ebenfalls bitter bös enttäuscht sein, denn die Produktion ist, wie bei Nordström zu erwarten, einfach nur gigantisch.

So hauen sogleich beim Opener und Titeltrack „Slaves of the World“ druckvolle Drums aus den Lautsprechern. Die Gitarre peitscht im Intro regelrecht vor sich hin und bohrt sich tief in den Gehörgang ein. Bereits bei dem ersten Song zeigt Galder wieder einmal sein enorm weites Spektrum der Vielfältigkeit. Von Mid-Tempo Parts, über groovende Passagen bis hin zu ordentlichem Geprügel ist einfach alles vorhanden. Die Detailverliebtheit der Arrangements weist wieder auf, was für ein Multitalent der werte Herr Galder ist. Langeweile scheint hier gänzlich unterzugehen und reges Kopfschütteln kann sich breit machen.

Ordentlich hasserfüllt geht die Scheibe weiter. Von Anfang bis Ende rappelt es hier aus den Lautsprechern. Doch OLD MAN´S CHILD haben nicht nur ein fable dafür Wände einzureißen sondern schaffen es auch durch geniale Keyboard - Parts, wie in dem vierten Track „Unholy Foreign Crusade“, eine ganz andere, gar schon mystische, Stimmung zu schaffen. Immer wieder bieten sich Gelegenheiten der Erholung, Gelegenheiten wahrer Stimmungswechsel um schließlich wieder dem puren Hass zu verfallen.

Doch reines Lob kann ich für die norwegische Institution leider nicht aussprechen. Gerade was den Gesang betrifft hätte man durchaus mehr variieren können. Notfalls hätte sich Galder auch ruhig einen Gastsänger organisieren können um ein paar geniale tiefe Growls dazuzusteuern. Diese hätten nämlich gerade zu den deathmetallastigeren Parts meiner Meinung nach besser gepasst. Auch die enorme Abwechslung innerhalb der Songs sind leider nicht immer ein Segen sondern können genauso gut zum Gegenteil beitragen. Es handelt sich bei „Slaves Of The World“ um eine Scheibe die man nicht so nebenbei hören kann. Gerade durch die Detailverliebtheit benötigt dieses Album einfach viel Zeit und intensives Hören um zünden zu können. Abgesehen von ein paar Parts, haben die Songs, aufgrund ihrer Varietät, keinen großartigen Wiedererkennungswert.

Doch auch wenn ich Kritikpunkte anbringen muss, handelt es sich bei dem siebten Output von OLD MAN´S CHILD um ein starkes Album. Nicht nur Blackmetalfreunde werden hierbei ihre Freude haben. Auch Liebhaber von härterer Musik, welche durchaus schon epische Anleihen hat werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen. Aber wie bereits erwähnt ist es kein Album zum nebenher hören, sondern braucht seine Zeit. (Sebastian)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 42:13 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 15.05.2009  

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