The Agonist - Lullabies For The Dormant Mind

the_agonist_-_lullabies_for_the_dormant_mind.jpg Mit ihrem Erstlingswerk "Once Only Imagined" konnten die Mannen um Frontfrau Alissa White-Gluz 2007 nicht gerade auftrumpfen und blieben hinter ihren Erwartungen zurück. So erging es in den letzten Jahren so mancher Band, die versuchte im Bereich des MetalCore Fuß zu fassen. Dies stellt für uns aber kein Hindernis dar, uns die neuste Scheibe von THE AGONIST reinzuziehen. So kann man nun gespannt darauf blicken, ob es die Kanadier schaffen nun endlich wegen ihrer Musik und nicht wegen ihrer nett anzuschauenden Frontfrau begeifert, äääh gefeiert zu werden. Sie wird ja nicht umsonst als "one of the hottest chicks in metal" bezeichnet ;-)

"Lullabies For The Dormant Mind" heißt der neue Longplayer und ist, gleich vorweg, alles andere als eine Ansammlung von Schlafliedern. Man merkt, dass sich der Vierer aus Kanada ein paar warme Gedanken gemacht hat und dass dies zu einer Weiterentwicklung beigetragen hat. Bereits der Opener "The Tempest" lässt einen dieses Gefühl verspüren. Zu Beginn macht dieser mächtig Boden gut und erinnert von seinem Tempo und seiner Aggressivität her an 'ne gute Partie GrindCore. Auch Frontpüppchen Alissa braucht sich hier vor keinem Mann aus der Szene zu verstecken: Denn für alle Growls oder Shouts, mögen sie noch so tief sein, zeichnet sich Alissa verantwortlich. Meine absoluten Respekt! Da kann sich so man ein Milchbubi die ein oder andere Scheibe von abschneiden!

"8230 And Their Eulogies Sang Me To Sleep", so der Name des zweiten Songs, würde ich keinem Kind der Welt als Einstimmung auf eine gute Nacht mit auf den Weg geben. Übelstes Geballer und derbe Shouts kämpfen hier an vorderster Front um einen Platz an der Sonne und kündigen eine unruhige Nacht an. Bei "Thank You Pain" hingegen wechseln sich Shouts und Cleanparts dermaßen harmonisch ab, dass es wohl nicht schwer fällt diesen Song als Single-Auskopplung zu bestimmen.

Auch Songs wie "Waiting Out The Winter", "Birds Elope With The Sun" oder "When The Bough Breaks" zeigen, dass hier kein Core von der Stange auf den Silberling gepresst wurde. Diesmal kombinieren sie geschickter die verschiedenen Einflüsse des Metals, darunter oben bereits erwähnter GrindCore, aber auch PowerMetal und Gothic Anleihen sind zu finden. Den roten Faden mag man nicht so recht finden zu wollen, was wohl die Vielseitigkeit mancher (Alb-)träume widerspiegeln soll. Mit "Swan Lake, Op. 20-Scene, Act 2, #10 - Tchaikovsky" fließt sogar ein Stück aus der Balette-Welt mit ein und lässt einmal mehr das unglaubliche Talent von Alissa White-Gluz aufblitzen.

Unterm Strich bleibt ein Album, das nicht jedem gefallen dürfte. Schnell, brachial und direkt ist es auf alle Fälle und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber Frontsau Alissa zeigt sich hier von ihrer Schokoladenseite: Röhren wie ein Elch aus dem letzten Loch, um im nächsten Augenblick wieder die Unschuldsmiene aufzusetzen. Einfach herrlich! Es klingt zwar stellenweise ein wenig wie NIGHTWISH oder STREAM OF PASSION, klingt aber mit dem ganzen Metal-Zeugs eigentlich gar nicht so schlecht! Jetzt noch ein erkennbarer roter Faden und alle sind glücklich!

 
Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:41 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: März 2009
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