Elffor - From The Throne Of Hate

Elffor - From The Throne Of HateEinige Male habe ich schon vom Summoning-Klon ELFFOR gehört, der von Spanien kommend die Trommelfelle der epischen Hörerschaft malträtiert - nicht zuletzt wohl dank der Tatsache, dass sich die deutsche Plattenschmiede Northern Silence auf die von Mastermind Eöl selbst veröffentlichten Langspieler stürzt und diese leicht verändert einer grösseren Fangemeinde zugänglich macht.
Nun bietet sich mir mit "From The Throne Of Hate", dem dritten Kapitel der ELFFOR-Historie, endlich auch die Gelegenheit, mir eine Meinung zu bilden.

Tatsächlich ist es so, dass Eöl sich die grösste Mühe gibt, seinen Idolen Protector und Silenius in möglichst wenig nachzustehen und eine Ladung Keyboard-Pomp nach der anderen vom Stapel lässt.
Hierbei stellt er sich recht geschickt an und kreiert erhabene Symphonien, die, so sie nicht gerade nach Computer-Rollenspielen niederer Preisklasse klingen, an Werke wie "Lugburz" und "Minas Morgul" heranreichen, wenngleich es natürlich nicht gelingt, Summoning per Königsmord vom Thron zu stossen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es möglich ist, die atmosphärischen Geniestreiche der Österreicher aus den neunziger Jahren in ihrer Stilistik zu übertreffen und alt aussehen zu lassen.
Macht aber nichts, denn ELFFOR schlägt sich trotzdem wacker und jongliert behende mit  majestätischen Tastenklängen und dezentem Black Metal - zwei Elemente, die hier fabelhaft ineinandergehäkelt werden und zu zehn üppigen Kompositionen voller Schnörkel verschmelzen.
Man muss sich lediglich entscheiden, ob man eher den scheinbar uferlosen Instrumentalparts gewogen ist, oder ein tänzelndes Schlagzeug mit etwas Gitarrengeschrammel und einer heiseren Stimme bevorzugt - von beidem wird ausreichend geboten.
Bisweilen marschiert Eöl auch auf obskuren Wegen und kombiniert Mortiis-Rhythmen mit einer sehr depressiven Stimme, was zwar nicht der Weisheit letzter Schluss ist, aber seinen Mut und seine Experimentierfreudigkeit unter Beweis stellt.
Und da man im Synthie-Sektor produktionstechnisch ohnehin nicht viel falsch machen kann, gibt's auch diesbezüglich nichts zu meckern.

Obwohl mich "From The Throne Of Hate" nicht vom Hocker reisst und stilistisch vielleicht auch nicht vorrangig in mein Interessengebiet fällt, muss ich doch sagen, dass hier ordentliche Arbeit abgeliefert worden ist, denen Engagement, Kreativität und Herzblut innewohnt. Hätte es Summoning nie gegeben, dann hätte man ELFFOR wohl mit offenen Armen empfangen - sofern ELFFOR ohne Summoning auf die Idee gekommen wäre, derartige Musik zu komponieren. So dürfen sich die Freunde epischer Hartwurst auf frische Nervennahrung freuen, während andere Zielgruppen verschont bleiben. (Bluttaufe)

Bewertung: 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 45:39 min
Label: Northern Silence Productions
Veröffentlichungstermin: 28.11.2008

Kategorie: CD-Reviews