Ephel Duath - Through my dog´s eyes

ephel_duath_-_through_my_dogs_eyes.jpg Gleich zu Beginn des neuen Jahres wird so manchem Fan experimenteller Musik ein wahrer Leckerbissen vorgeworfen. Zugleich handelt es sich aber wieder einmal um einen sehr harten Knochen, der verinnerlicht werden soll. Die Rede ist von dem mittlerweile fünften full-length Album von EPHEL DUATH. „Through My Dog´s Eyes“ heißt das neue Werk der Italiener und wir können gespannt sein, welche abstrusen musikalischen Ergüsse sie uns diesmal servieren. Lob gab es sogleich von einem der Gastmusiker, Ben Weinman (THE DILLINGER ESCAPE PLAN), mit folgender Aussage: „Ephel Duath ist eine der Bands, die es wahrlich verstanden haben, was das Wesen experimenteller und abwechslungsreicher Musik ausmacht.“ Na das klingt doch schon sehr viel versprechend. Dann wollen wir doch einmal schauen ob diese Aussage gerechtfertig ist.

Ein durchaus seltsames Album, das die Jungs hier vorlegen. Wie es von EPHEL DUATH zu erwarten war, handelt es sich um sehr schwere Kost. Es sei also gleich zu Beginn gesagt, dass es sich bei „Through My Dog´s Eyes“ um kein gewöhnliches Album handelt, das man zu jeder Lebenslage hören kann. Für diese Art der Musik benötigt man jede Menge Zeit. Nicht nur um jede Feinheit entdecken zu können sondern bereits um überhaupt mit dem Stil der Italiener klar zu kommen und mit ihnen warm zu werden. Wer sich bereits intensiv mit EPHEL DUATH beschäftigt hat, weiß hierbei genau wovon ich rede.

„Through My Dog´s Eyes“ ist ein gänzlich bizarres Konzeptalbum. Der Hörer wird durch eine Serie von Ereignissen aus der Sichtweise eines Hundes geführt. Der Albumtitel ist also nicht einfach sinnlos gewählt, sondern der Name ist definitiv Programm. In Szene gesetzt wird dies musikalisch in typischer EPHEL DUATH Manier, sprich eine interessante innovative Mischung aus jeder Menge Jazz und Rock. Unterstützung gab es allerdings auch bei diesem neuen Output. Nicht nur der bereits oben genannte Ben Weinman von THE DILLINGER ESCAPE PLAN durfte mitwirken, sondern auch Paul Gilbert (MR. BIG), Marco Minnemann (H-BLOCKX) und Mike Keneally (FRANK ZAPPA) um ein paar zu nennen. Das kann sich doch schließlich durchaus sehen, bzw. hören lassen.

Beim ersten hören dieser Scheibe war ich dann doch, um ehrlich zu sein, etwas irritiert. Immer noch das im Jahre 2003 erschienene Album „The Painter´s Palette“ im Gedächtnis, welches im Vergleich zu „Through My Dog´s Eyes“ deutlich mehr Metal-, gar Deathmetal- und Hardcoreelemente, aufwies. Diese scheinen bei dem neuen Output fast gänzlich verschwunden zu sein. Bereits der erste Song „Gift“ erstrahlt fast nur noch in reiner Jazz-Form, welche durch viele normale seichte Rockelemente unterstützt wird. Wo ist die Aggressivität bei dieser typisch wirren Musik geblieben? Auf der anderen Seite war dies eigentlich der nächste Schritt, nachdem das 2005er Album „Pain Necessary to Know“ doch schon seichter und durchaus experimentierfreudiger wirkte.

Eine schon fast entspannende Ruhe macht sich auf diesem Album breit. Es scheint sich zwar wohl um einen EPHEL DUATH abgedrehten Hund zu handeln, aber scheinbar ist dieser auch ein ziemlich faules Stück und ist kein Freund schneller Bewegung. Ein wenig träge um es mal so auszudrücken. Diese Ruhe zieht sich durch das gesamte Album. Irgendwie vermisst man Zwischenstücke, die einfach einmal aus sich herausgehen, die das abwechselnde Szenario von schnell und langsam vorgeben, doch nichts… Sehr schade, denn gerade diese Kontraste machten das damalige „The Painter´s Palette“ zu einer enorm genialen Scheibe. Aus technischer Sicht sind die Italiener selbstverständlich wieder einmal auf sehr hohem Niveau, aber dennoch wirkt die Platte leider ein wenig lahm und scheint wirklich eher dem Entspannen zu dienen.

Aus meiner Sicht ist „Through My Dog´s Eyes“ ein definitiv gutes Album, welches wahrscheinlich jeden Ephel Duath Fan nach wie vor begeistern wird, aber es ist bei weitem nicht das Beste Album der Italiener, sondern begibt sich leider eher auf die hinteren Ränge der Diskographie. Musikliebhaber, die mit Jazz absolut nichts anfangen können müssen um diese Scheibe einen gigantischen Bogen machen. Wer die Jungs noch nicht kennt und an experimenteller Musik interessiert ist, kann durchaus zugreifen, wobei ich dann eher die älteren Alben empfehlen würde. Mit Metal hat diese Platte jedenfalls leider nicht mehr wirklich etwas zu tun.

 

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 32:18 min
Label: Earache Records
Veröffentlichungstermin: 26.01.2009

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