Saralee - Damnation To Salvation

saralee_damnationtosalvation.jpgWenn wir ehrlich sind, ist die Lücke, die SENTENCED seit ihrem plötzlichen Ableben in 2005 hinterlassen haben, nach wie vor groß, ziemlich groß sogar. Weder die teilweise Nachfolgeband POISONBLACK, noch die Heerscharen an anderen finnischen Düsterbands, konnten an die Klasse von SENTENCED anknüpfen. Und so warten wir nach wie vor darauf, dass es wieder mal eine Band schafft, diese ironisch-morbide Atmosphäre mit solch wahrhaft großartigen Melodien zu verknüpfen, wie es SENTENCED auf Alben wie "Crimson", "Frozen" oder "The Cold White Light" taten. Wie man sich jetzt schon denken kann, kommen auch SARALEE aus dem Land der tausend Seen und bewegen sich musikalisch im gotisch-rockigen Bereich, wie zahllose andere finnische Bands auch.

SARALEE sagen euch nichts? Das ist keine Schande, schließlich ist ihr aktueller Output "Damnation To Salvation" erst die zweite Veröffentlichung des finnischen Quintetts. Vom Debütalbum "Darkness Between" hat man 2006 hierzulande nicht wirklich Notiz genommen; lag vermutlich am ziemlich unbekannten Label Firebox. Bleibt zu hoffen, dass sich das mit "Damnation To Salvation" ändert, das ebenfalls über dieses kleine Label veröffentlicht wird. Verdient wäre es, denn SARALEE haben mit "Damnation To Salvation" ein durchweg gelungenes Album abgeliefert, auch wenn viele der Band mit Sicherheit die "mangelnde Eigenständigkeit" als Hauptkritikpunkt ans Revers heften werden.   

In der Kategorie Originalität gewinnen SARALEE mit ihrer Überdosis an Melancholie nämlich keinen Preis, das steht mal fest, aber wer will das schon, wenn man mit dem x-ten Plagiat auch in den Charts landen kann. Und die Chancen dafür stehen zumindest in der Heimat gar nicht schlecht, denn Songs wie "Rescue Me" oder "Nights" sind massenkompatibel genug, um auch im Radio zu laufen. Doch keine Sorge, "Damnation To Salvation" ist über die gesamte Strecke heavy genug, SARALEE sind definitiv nicht THE RASMUS Nr. 2!
Und so macht bereits der recht heftige Opener "Scars", der nicht nur aufgrund des Titels auch etwas an eine Band wie MACHINE MEN erinnert, Lust auf mehr. Wie z.B. auf das megaeingängige "Nights (We’re Living For)" oder die grandiose Abschlussnummer "Last Day Alive". Schwache Songs gibt es auf "Damnation To Salvation" eh keine, auch wenn nicht jede Nummer Hitpotential besitzt. Leichte Abstriche muss man eben noch machen.

Nicht nur vom Songwriting her gibt es Parallelen zwischen SARALEE und SENTENCED, auch die Stimme und der Gesangsstil von Sänger Joonas erinnern an manchen Stellen an Ville Laihiala. Und auch über vereinzelte Grunzeinschübe wie in "Forsaken" oder "Last Day Alive" dürfen wir uns freuen; hätte man sich aber auch schenken können. 

Da Konkurrenz bekanntlich das Geschäft belebt, haben fast alle finnischen Gothic-Bands (Namen nenne ich jetzt keine) eine Daseinsberechtigung, ganz einfach weil sie alle ein gewisses, zumeist hohes, Qualitätslevel nicht unterschreiten. Und das tun auch SARALEE auf "Damnation To Salvation" nicht; auch wenn’s zu einem Klassiker der Marke SENTENCED noch nicht reicht, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:24 min
Label: Firebox Records
Veröffentlichungstermin: 20.02.2009
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